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Publiziert: 06.09.2001 06:00

Eigener Verlag der Public Library of Science
"Please tell your colleagues"

(cm) Der September hat begonnen. Damit ist auch die Frage aktuell: "Quo vadis Public Library of Science (PloS)?" . Denn der Boykott gegenüber nicht kooperierenden Zeitschriften, welcher der Idee der PloS Nachdruck verleihen soll, müsste in diesem Monat beginnen .

Doch anscheinend lassen sich die Zeitschriften nicht so einfach in die ihnen zugedachte "Hebammenrolle" drängen, gemäss welcher sie nur noch in den ersten sechs Monaten das Recht auf die von ihnen veröffentliche Information besitzen sollen. Dies haben auch die Initianten bemerkt, bevor der eigentliche Boykott umgesetzt ist. So schreiben sie in einem Brief vom 31. August (3) an die Unterzeichnenden des Open Letters für die PLoS, dass der Umfang der mitmachenden Zeitschriften zu klein sei, um alle zu publizierenden Arbeiten unterzubringen.

Sie schlagen vor, dass die Forschenden versuchen sollen, in den Zeitschriften zu publizieren, die den Ansprüchen der PloS am nächsten kommen, wie zum Beispiel Nucleid Acid Research oder Genetics.


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Der Widerstand der Verleger war so gross, dass es für die Initianten klar ist, dass sie nur durch eigenes Verlags-Projekt unter dem Banner der PLoS die wissenschaftliche Publikations-Situation verändern können. Geplant ist ein wissenschaftlicher Non-Profit-Verlag mit Peer-Review und höchsten redaktionellen Standards.

Im Moment wird ein Herausgeber-Team aus bekannten Wissenschaftlern zusammengestellt. Finanziert werden soll das Unternehmen, indem die Autoren für ihre Publikationen bezahlen. Ein Artikel soll ungefähr 300 Dollar kosten. Autoren, welche die entsprechenden Mittel nicht aufbringen können, sollen subventioniert werden. Einige Wissenschaftler und private Stiftungen haben bereits gespendet. Das ganze Finanz- und Geschäftswesen soll auf der Website einsehbar werden. Die Initianten hoffen, dass sie anfang nächsten Jahres mit Publizieren beginnen können.

Ob die Wissenschaftler mit dem Mittel eines eigenen Verlags die Unabhängigkeit von den Verlagen erreichen werden, wird sich weisen. Für einen Erfolg braucht die Public Library of Science auf jeden Fall noch mehr Bekanntheit und Unterstützung, was sie mit einer E-mail an die Unterzeichnenden des Open Letters auch unterstreicht. Der Titel der E-mail: "Please tell your colleagues about Public Library of Science".


Literaturhinweise:
Neuester Artikel zum Thema in Nature: www.nature.com/cgi-taf/DynaPage.taf?file=/nature/journal/v413/n6851/full/413006b0_fs.html

Fussnoten:
(1) ETH Life: "Leere Drohung?"
(2) Open Letter der Public Library of Science
(3) Brief vom 31.8.01 der PLoS



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