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Rubrik: Campus Life
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Publiziert: 30.11.2006 06:00

Grossrechner ERMETH zieht ins Museum für Kommunikation
Reif fürs Museum

(sch) Sie war einst das absolute Schwergewicht unter den ersten Computern: ERMETH, die „Elektronische Rechenmaschine der ETH“. Ihr Herz, der Arbeitsspeicher in Form einer alten Waschtrommel, wiegt alleine 1.5 Tonnen. Ihre 1'500 Elektronenröhren füllen zehn massive Metallschränke und das Bedienungspult gleicht in seiner Sperrigkeit einer Hammondorgel mit Tastatur und Zugriegeln. Mit Baujahr 1957 ist ERMETH der älteste von der ETH Zürich gebaute Computer.

Am vergangenen Mittwoch übergab Carl August Zehnder, emeritierter Professor für Informatik der ETH Zürich, den geschichtsträchtigen Computer an Beatrice Tobler vom Museum für Kommunikation in Bern als Dauerleihgabe. An die 150 Interessierte nahmen die Möglichkeit war, ERMETH ein letztes Mal im Keller des Departements Informatik zu betrachten. Der Rechner stand seit 2004 zur Zwischenlagerung im IFW, nachdem er jahrelang im Technorama ausgestellt worden war.

Leistung eines Taschenrechners

Zehnder, einst früher Nutzer im damaligen ERMETH-Entwicklungsteam, warf während seiner Rede einen Blick in die Anfangszeiten der Informatik und erinnerte sich an die Tücken der Rechenmaschine: „Wenn das Tramstromnetz der Stadt abgeschaltet wurde, dann leuchteten jeweils die gefürchteten roten Lampen“. ERMETH war mit einem Leistungsverbrauch von 30 Kilowatt ein Stromfresser. Die Speicherkapazität betrug gerade mal 10'000 Wörter zu 14 Dezimalziffern. Befehle erhielt der Rechner über Lochkarten, und die Ergebnisse erschienen auf einer IBM-Schreibmaschine. Von Textverarbeitung war noch keine Rede, da einzig numerische Darstellungen möglich waren und der Rechner damit ausschliesslich für mathematische Fragestellungen zum Einsatz kam. Heute finden sämtliche Funktionen des 1957 als wegweisend geltenden Rechenmonstrums in einem handlichen Taschenrechner Platz.

Bereits 1950 besass die ETH mit dem Rechenautomaten Z4 des deutschen Ingenieurs Konrad Zuse als erste Hochschule in ganz Kontinentaleuropa einen programmierbaren Computer. Mit der Entwicklung des ERMETH, von 1954 bis 1957, leistete die ETH Pionierarbeit, konnte doch damit die Rechnerleistung gegenüber dem Vorgängermodell um den Faktor 100 gesteigert werden.


Carl August Zehnder präsentiert ein Sück ETH-Informatikgeschichte: die "Elektronische Rechenmaschine der ETH" von 1957. gross


Literaturhinweise:
www.inf.ethz.ch/about/history/tvbroadcast/index_DE



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