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Rubrik: Campus Life
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Publiziert: 08.12.2005 06:00

Ausstellung „Hallenstadion Zürich 1939/2005“
Hallenstadion in der Haupthalle

(cm) Die Dokumentation wichtiger Bauten in der Schweiz ist eine Aufgabe des ETH-Instituts für Geschichte und Theorie der Architektur (gta) (1). Konsequenterweise wird darum auch das neu renovierte Hallenstadion zum Thema. Unter dem Titel „Hallenstadion Zürich 1939/2005“ widmet das gta der legendären Zürcher Sportstätte ein Buch und eine Ausstellung, die gestern Mittwoch in der Halle des ETH-Hauptgebäudes eröffnet wurde (2).

Neben der Dokumentationspflicht verbindet ein weiterer Punkt das gta mit dem Hallenstadion. So machte Philippe Carrard, Leiter der Ausstellungen des gta, an einer Medieninformation zur Ausstellung und dem Buch darauf aufmerksam, dass der Nachlass von Karl Egender sich im Besitz seines Institutes befinde. Egender bildete zusammen mit Wilhelm Müller das Architekturteam des 1939 erbauten Hallenstadions.

Freier Blick für alle

Heute bringt man aber fast nur noch den Erstgenannten in Verbindung mit dem Bau der Sportstätte. Das habe damit zu tun, dass Egender für den Grossteil der Ausführungen verantwortlich gewesen sei, erläuterte Michael Hanak. Der Kunsthistoriker, der die wissenschaftliche Leitung der beiden Dokumentationen des gta innehat, ging auch auf das Umfeld während des ursprünglichen Baus ein. Damals in den Dreissigerjahren hätten sich auch Architekten von der Sportbegeisterung anstecken lassen, insbesondere Egender, der selbst an Steherrennen teilnahm. Um ein ungestörtes Sportspektakel zu ermöglichten entwickelten die Architekten das Hallenstadion aus der Grundform der Radrennbahn heraus. Dabei achteten sie speziell auf die freie Sicht für alle Zuschauer. Das führte zur Kombination einer Betonschüssel, die mit einer imposanten Stahlkonstruktion überdacht wurde.

Dieser Konstruktion, die zu ihrer Zeit eine der grössten überdachten Arenen in Europa darstellte, zollten auch die Architekten bei der Renovation vom Büro Pifster Schiess Tropeano Respekt. Sie hätten sich darum, so Ruggero Tropeano, für eine einordende Gestalt beim Vorbau – ein solcher war bereits von Egender und Müller beabsichtigt gewesen – entschieden. Tropeano bemerkte, dass sie aber dem Hallenstadion nicht nur ein neues Gesicht gegeben hätten, sondern auch die Funktionalität erhöht haben. So sind im Inneren 19 „Layouts“ für verschiedenste Aktivitäten wie Eishockey oder Opernvorführungen möglich. Den Bedürfnissen der Zeit entsprechend erhielt das Hallenstadion auch seinen Logenbereich.


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Teile des alten Hallenstadions finden sich zurzeit in der ETH-Haupthalle in der Ausstellung „Hallenstadion Zürich 1939/2005“. gross

Nostalgie und spannende Pläne

Wer zuerst aber nochmals ein Stück zurück zum alten Hallenstadion will, der kann das anhand der Ausstellung in der Haupthalle tun. Hier finden sich noch Reste aus dem alten Gebäude, seien es Stühle oder ein Teil des „Elefantentors“ in der alten Radrennbahn. Weiter kann der Ausstellungsbesucher einige Pläne beider Architekturteams studieren, was gerade auch einen Einblick in die Arbeitsweisen der verschiedenen Generationen ermöglicht. Zudem finden sich kurze Filme zum Hallenstadion plus ein Fotoessay zum Gebäude vor und nach der Renovation.

Der Fotoessay sowie vier Pläne sind auch im neuen Buch „Hallenstadion Zürich 1939/2005. Die Erneuerung eines Zweckbaus“ enthalten. Dieses stellt bewusst eine Baumonografie dar, da die Geschichte der Veranstaltungen in der „Halle“ bereits im Buch „Das Hallenstadion - Arena der Emotionen“ ausführlich aufgegriffen wurden. So findet man im neuen Buch beispielsweise ein ganzes Kapitel zum Vergleich der alten und neuen Haustechnik.

Wer neben Dokumentationen direkt am Ort mehr über die Architektur des Hallenstadions erfahren möchte, dem bietet das gta auch dazu eine Möglichkeit. So führen am 20. Januar 2006 die Architekten Thomas Pfister und Ruggero Tropeano durch das von ihnen renovierte und ergänzte Gebäude. Interessierte müssen sich für die Führung unter der Adresse ausstellungen@gta.arch.ethz.ch anmelden.


Fussnoten:
(1) Institut für Geschichte und Theorie der Architektur gta: www.gta.arch.ethz.ch/d/flash.htm
(2) Ausstellung "HALLENSTADION Zürich 1939/2005. Die Erneuerung eines Zweckbaus". Datum: 08.12.2005 bis 26.01.2006.Zeit: Mo-Fr 8-22, Sa 8-12, So und Feiertage geschlossen. Ort: Haupthalle, ETH Zentrum. Buch "HALLENSTADION Zürich 1939/2005. Die Erneuerung eines Zweckbaus". gta Verlag 2005. ISBN 3-85676-170-5



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