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Rubrik: Campus Life |
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Das Werk des Ingenieurs Alexandre Sarrasin und ein stählerner "7-Tage Pavillon" Virtuose des armierten Betons |
(red/cm) "Penser béton armé" war seine Devise. Die Projekte von Alexandre Sarrasin waren entsprechend auch Ergebnisse einer theoretischen Auseinandersetzung mit dieser Technik. Heute Mittwoch wird auf dem Hönggerberg eine Ausstellung (1) zum Werk des Westschweizer Ingenieurs eröffnet (2). Die Ausstellung ist ein Resultat einer gemeinsamen Forschungsarbeit der "Archives de la construction moderne" und "Laboratoire Maintenance construction et sécurité des ouvrages" der EPF Lausanne und bietet anhand von Originalmaterialien und Überblickstafeln einen umfassenden Einblick in das Werk Sarrasins. Alexandre Sarrasin (1895-1976) zählt zu den wichtigsten Schweizer Ingenieuren des 20. Jahrhunderts. Seine Bauten sind grösstenteils im Zusammenhang mit dem Ausbau der Verkehrswege und der Nutzung der Wasserkraft im Wallis entstanden. Bekannte Projekte Sarrasins sind zum Beispiel das Ausgleichbecken "Les Marécottes" mit seiner auffälligen Strebepfeiler-Gewölbekonstruktion oder die Bogenbrücke bei Merjen/Stalden. Der Ingenieur arbeitete aber auch architektonisch: So plante er zusammen mit dem Architekten Jean Tschumi den Verwaltungssitz der Firma Néstle in Vevey. Nach Abschluss seines Bauingenieur-Studiums an der ETH Zürich gründete Alexandre Sarrasin 1921 ein eigenes Büro in Lausanne. Bekannt wurde er als Virtuose in der Anwendung von Stahlbeton. Seine Balkenbrücke über die Rhone in Branson (VS) war 1925 die erste weitgespannte Stahlbetonbrücke der Schweiz. 1927 zog Sarrasin nach Brüssel. Nach Kriegsausbruch kehrte er in Schweiz zurück und konnte hier weitere Mandate übernehmen. 1949-57 lehrte Sarrasin als Professor über die Anwendung von Stahlbeton an der EPF Lausanne. Geschaffen in sieben Tagen "7-Tage-Pavillon" heisst die Ausstellung der Professur CAAD (Computer Aided Architectural Design) (3), die auch heute Mittwoch eröffnet wird (4). Innerhalb von sieben Tagen haben zwölf Studenten in der Seminarwoche des Wintersemesters einen Pavillon aus Stahlblech entworfen, programmiert und mit Laserschneidemaschine und Abkantpresse selbst gebaut. Der Pavillon ist das Produkt eines computerorientierten Entwurfs- und Produktionsprozesses und wurde aus 120 Quadratmeter Stahlblech gefertigt. Zu sehen sind die Entwurfsmodelle, die Konstruktionsmodelle, die Software zur Detaillierung der Teile und der fertig gebaute Pavillon (5). |
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Literaturhinweise:
Fussnoten:
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