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Rubrik: Campus Life |
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Neujahrsapéro der Schulleitung Den Jubiläumsfunken gezündet |
Geschätzte 800 Interessierte liessen sich vergangenen Mittwoch Abend auf dem Hönggerberg von der Schulleitung, dem Jubiläumsmanager Meinrad Eberle sowie einigen multimedial präsentierten Appetizern in Jubilierlaune versetzen - aber nicht nur: So kündigte ETH-Präsident Olaf Kübler eine Initiative von ETH-Forschenden an, mit welcher den Opfern der Tsunami-Katastrophe in Südasien langfristig geholfen werden soll. Der Anbruch des Jahrs, in welchem die ETH ihr 150-jähriges Bestehen feiert, mobilisiert die ETH-Angehörigen: Der zweite Neujahrsapéro der Schulleitung lockte etwa 800 ETH-Angehörige an; deutlich mehr als die Premiere vom letzten Jahr. In der gesamten Eingangszone des Physikgebäudes war gegen 18 Uhr kein Durchkommen mehr.
Den Auftakt machte das stumm und dennoch sehr beredt kommunizierende Innerschweizer Kabarettistenduo "Ohne Rolf": Mit kurzen, auf grosse Plakate gedruckten Sätzen inszenierten die beiden ausgebildeten Schauspieler ein mitunter rasantes "Rede"-Duell zum Thema "Herzlich willkommen", das von den Anwesenden wie gebannt verfolgt wurde. Weiter ging es mit Rolf (Probala), dem ETH-Kommunikationschef und Moderator des Abends, der die Besucher zum Start des Jubiläumsjahres begrüsste. Vergleichbare Mission In seiner kurzen Ansprache spannte dann ETH-Präsident Olaf Kübler für die ETH Zürich einen Bogen von 1855 bis 2005. Die Aufgabe der Hochschule habe sich im Grunde kaum verändert. Sie laute: Beiträge zur Meisterung eines neuen Zeitalters zu liefern. Damals war es das industrielle, heute das Zeitalter der Globalisierung und der Information.
Führend zu sein in als strategisch definierten Wissensfeldern stelle ein Mittel dar, um diesen Auftrag zu erfüllen, sagte Kübler. Andere seien das Vorantreiben der "Bologna"-Reform, ein verstärkter Technologietranfer und die Verpflichtung der Wissenschaft, mit der Gesellschaft permanent im Dialog zu stehen.
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Zukunft für Tsunami-Betroffene "Welcome tomorrow" - der Jubiläumsslogan wurde mit dem verheerenden Seebeben in Südasien vom 26. Dezember 2004 um einen wichtigen Aspekt erweitert. Die ETH fühle sich verpflichtet, ihr Know-how zur Verfügung zu stellen, damit die Millionen von Betroffenen eine lebenswerte Zukunft haben, sagte Kübler. Er gab gestern bekannt, dass sich unter Federführung des NADEL, des ETH-Nachdiplomstudiums für die Zusammenarbeit mit Entwicklungs- und Transformationsländern, rund 50 ETH-Forschende zusammen gefunden haben, um den Wiederaufbau der verwüsteten Gebiete und deren langfristige Sicherung zu unterstützen Nicht billig, aber nachhaltig Das Jubiläum wolle die Position der ETH als international führende Hochschule darstellen und festigen, die gesellschaftiche Verankerung sowie das Zusammengehörigkeitsgefühl der ETH-Angehörigen stärken, hielt Meinrad Eberle fest, der Projektleiter von "150 Jahre ETH Zürich". Dabei sei es kein Geheimnis, dass die rund 50 Projekte und Events "nicht billig" sind, so Eberle.
Allfälligen Kritikern hielt er entgegen, dass kein Jubiläumsfranken aus ETH-Budgetmitteln fliesse. So stammen 55 Prozent der gut 12 Millionen Franken aus der ETH-Jubiläumsspende von 1980; den - beeindruckenden - Rest tragen Gönner und Sponsoren bei, erklärte Meinrad Eberle. Komme hinzu, dass das Jubiläum weit über das bei solchen Anlässen Übliche hinausgehe. So sei ein Fünftel der Projekte von nachhaltigem Charakter. Und auf Forschung und Ausstellungen würden 40 Prozent der Gesamtkosten entfallen. Den offiziellen Teil des Abends schloss ein Bilderreigen mit Ausblicken auf ausgewählte Jubiläumsevents. Bei heissem Fleischkäse (der reissenden Absatz fand) und einem guten Tropfen liess sich dann bestens nicht nur über die Zukunft sinnieren, sondern auch die Gegenwart geniessen.
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Literaturhinweise:
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