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Rubrik: Campus Life
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Publiziert: 06.10.2005 06:00

Umzug von vier Departementen ins ETH Zentrum
Neues Leben in alten Chemiebauten

Zahlreiche Forschungsgruppen aus vier Departements kommen unter ein neues Dach. Sie werden in den ehemaligen Chemiegebäuden CAB, CNB und CHN untergebracht. Ein riesiger logistischer Aufwand, der für den Hauptharst Ende September ein Ende hatte. Die letzten Gruppen werden 2006 einziehen.

Peter Rüegg

Eine lange Tradition ist dieser Tage zu Ende gegangen: 77 Jahre war das Geobotanische Institut an der Zürichbergstrasse 38 die erste Adresse für Pflanzenökologen. Doch seit der ersten Hälfte September steht dieses Gebäude leer. Die Geobotanik ist aus der Zürichbergstrasse 38 sowie aus den beiden Aussenstationen an der Gladbachstrasse 114 und der Zollikerstrasse 137 (Bereich Botanischer Garten der Universität Zürich) in das neuere der beiden ehemaligen Chemiegebäude (CHN) an der Universitätsstrasse umgezogen und damit wortwörtlich ins Zentrum der ETH gerückt.

"Für mich hat das viele Vorteile. So habe ich nur noch ein Büro statt wie bisher zwei", sagt Professor Matthias Baltisberger vom Geobotanischen Institut. Die Wege würden für ihn kürzer, weil er nun für Vorlesungen nicht mehr vom Botanischen Garten ins Hauptgebäude kommen müsse. Vor allem fördere der Zusammenzug von verschiedenen Institutsteilen und von verschiedenen Umweltwissenschaftlern an einem Ort den Austausch zwischen Forschungsgruppen und Instituten, betont Baltisberger.

ETH gut auf Umzug vorbereitet

Mit den Geobotanikern sind viele weitere Institute und Professuren aus vier Departementen umgezogen. Der aktive Umzug – Einpacken, Transportieren, Auspacken und Einräumen - hat für die ersten Gruppen mit Beginn der Semesterferien im Juli begonnen. Ende September sind die letzten Forschungsgruppen eingezogen. Anfang September war der Umzug im wahrsten Sinn des Wortes voll im Gang. Auf allen Stockwerken stapelten sich die Kisten voller Bücher, Ordner und Büromaterial. Die Büros waren teilweise noch leer und erst rudimentär angeschrieben. Professoren und Doktoranden krempelten die Ärmel hoch und packten selber mit an, unterstützt von professionellen Zügelmännern in roten T-Shirts. Bis zu 30 Zügelprofis der Umzugsfirma Möbel-Transport wurden für den Umzug eingesetzt. Zwischen den Zügelmännern noch da und dort Handwerker, die den Labors, den Büros und Büroarbeitsplätzen den letzten Schliff gaben.

Aufwändig und teuer

Hinter den Kulissen starteten die Vorbereitungen bereits im Herbst 2003. Die Umzugplanung dauerte ein ganzes Jahr. Der Umzug ist nicht nur einer der aufwändigsten der jüngeren ETH-Geschichte, sondern er ist auch teuer. Transporte und deren Planung kosteten allein 2,1 Millionen Franken, ganz zu schweigen von der Vorbereitung und den unzähligen Stunden, welche die Institute für den Umzug aufgewendet haben.

Mit dem Ablauf sind die Verantwortlichen zufrieden. „Bis jetzt hat alles gut geklappt. Wir liegen im Fahrplan. Die ETH war gut auf den Umzug vorbereitet“, sagt Bernhard Mollet, Projektleiter der Umzugsfirma Möbel-Transport AG. Auch Werner Kissel, Projektleiter der Abteilung Bauten der ETH, spricht von einem "optimalen" Verlauf. Trotzdem sind damit keine Lorbeeren zu verdienen. Nicht alle sind offenbar mit den Räumlichkeiten zufrieden. "1000 Leute, 1200 verschiedene Meinungen", meint Kissel.


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Auf den 31'000 Quadratmetern Fläche, welche CAB, CHN und CNB bieten, werden bis in einem Jahr 860 Arbeits- und 250 Laborplätze untergebracht sein. Im CHN eingezogen sind Institute und Gruppen der Departemente Umwelt- und Forstwissenschaften.

Sie waren bisher auf dem Hönggerberg, in Schlieren, an der Uni Irchel und an der EAWAG in Dübendorf angesiedelt. Im CAB untergebracht sind Maschinenbau und Verfahrenstechnik, Informatik sowie einzelne Bereiche der Lebensmittel- und Agrarwissenschaften. Auch der VSETH und die Kosta belegen im CAB Räume. Vorübergehend eingezogen sind die gewisse Bereiche der Erdwissenschaften. Sie müssen sich jedoch nach dem Umbau des Gebäudes NO in drei Jahren auf einen weiteren Umzug gefasst machen. Erst im Oktober 2006 wird der Bau CNB bezogen sein.(1)

Zusammenzug spart Kosten

Leer geworden sind die Chemiegebäude, weil die Departemente Chemie und Materialwissenschaften auf den Hönggerberg gezogen sind. Die teils denkmalgeschützten Gebäude wurden für 153 Millionen Franken saniert und umgebaut (2). Sie werden nun gebraucht, um die weit zerstreute Einheiten - total 39 Gebäude - an einem Standort zusammenzufassen. Das ist auch das erklärte Hauptziel der umfangreichen Übung. Mit dem Zusammenzug kann die ETH zudem Miet- und Infrastrukturkosten sparen.


Fussnoten:
(1) Detaillierter Bericht zur Infrastrukturplanung: www.planung.ethz.ch/projekte/ca/projekt_d.htm
(2) „ETH Life“-Bericht: Hand anlegen für die Hightech-Forschung www.ethlife.ethz.ch/articles/campuslife/VonHandumbauen.html



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