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Publiziert: 20.07.2006 06:00

Der Mensch als Massstab
50 Jahre Künstliche Intelligenz

Von Jean Besson

Auf dem Hauptor der Synagoge von Strassburg steht folgender Satz: "Plus fort que le glaive est notre Esprit" - "Stärker als das Schwert ist unser Geist". Oder anders gesagt: "L’Esprit domine la Matière – Der Geist beherrscht die Materie". In den 50er und 60er Jahren waren mechanische und elektro-mechanische Steuerungen Spitzentechnologie. Allerdings galt die Grundregel, dass immer ein Mensch an einem Ende der Kette sein muss, der der Maschine ein Befehl gab. Im letzten halben Jahrhundert hat der Mensch seine Werkzeuge so stark entwickelt wie nie zuvor in der Geschichte der Menschheit. Der Computer hat die Grenzen stark erweitert. Aber die Regel, dass ein Mensch am Ende der Kette sein muss, um Befehle zu geben und seine "Spielzeuge" unter Kontrolle halten muss, gilt immer noch. Zudem muss man auch anmerken, dass der Mensch Maschinen baut, die nicht fehlerfrei sind. Die philosophische Frage ist: Kann ein Mensch, der nicht fehlerfrei ist, eine fehlerfreie Maschine bauen? Zudem stellt sich eine andere wichtige Frage: Kann der Mensch seinen Maschinen oder Robotern freien Lauf lassen, damit sich diese selbst regulieren oder selbst entwickeln? Ist die Tragödie von Tschernobyl nicht eine mögliche Antwort auf diese Frage?

Zu der Aussage von Rolf Pfeifer, "Intelligenz hängt sehr stark mit dem Körper zusammen" kann ich folgende Ergänzung schreiben: "Weil der Körper nur Materie ist und keine Art von Intelligenz bzw. Geist hat, kann er nicht leben sondern nur sterben." Diese Aussage ist auch gültig bei anderen Lebewesen: Tiere, Zellen usw. Intelligenz bzw. Geist hingegen ist eine Art von Energie. Können wir uns nicht die Frage stellen, ob in diesem Fall das physikalische Gesetz von Carnot gültig ist? Energie wandelt sich um, zerstört sich aber nicht.





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