Das ist doch interessant, da spielt sich eine satte europäische Studentin als Richterin über Nachhaltigkeit und ökonomische Angepasstheit eines Spitals im fernen Kambodscha auf. Und Herr Richner hätte Touristen in Kambodscha etwas geboten, was den hier üblichen Ansprüchen nicht genügt hätte. Na so was.

Wenn während der Lebenszeit vom 'Musikclown' Richner noch 10'000 Kinder vom sicheren frühen Tod verschont werden, ist es mir und den Kindern piepegal, ob die lächerlichen paar Millionen nachhaltig oder nicht nachhaltig eingesetzt worden sind. Und ob sie 'ökonomisch angepasst' gerettet wurden oder nicht ebenso.

Es stellt sich auch die Frage, woher unsere Arroganz kommt, von anderen eine 'Nachhaltigkeit' zu fordern, deren wir in unserem Land, in unserem Leben, an der ETH in keinster Weise nachkommen. Wie soll ich zum Beispiel den Umstand, dass wir hier an der ETH jedes Jahr hunderte von intakten, funktionsfähigen Computern wegwerfen, weil das Schreiben von Papieren (ja, auch von Diplomarbeiten!) etwas langsamer vor sich geht als möglich, nachhaltig bezeichnen?

Weitere Beispiele werden dem geneigten Leser bei minimalem Nachdenken sicher sofort in den Sinn kommen.

B. Rütsche