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Rubrik: Forum
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Publiziert: 19.03.2003 06:00

Rote Karte
Antwort auf Frau Jenny

Von Christof Sautter

Sehr gehrte Frau Jenny,

Als Vertreterin der Arbeitsgemeinschaft Lindau gegen Gentechnik haben Sie an der Beobachtungsgruppe zum Feldexperiment teilgenommen. Ich habe mich über Ihren konstruktiven Beitrag gefreut und bin froh, dass ich Sie bei dieser Gelegenheit kennen gelernt habe. Aus Ihren schriftlichen Mitteilungen hätte ich ein unvollständiges Bild von Ihnen. Mir scheint, Ihr Leserbrief ist nicht Ihre Sprache. Daher erlaube ich mir einige grundsätzliche Bemerkungen:

(1) Das Bundesgericht hat dem BUWAL die rote Karte gezeigt und nicht der ETH. Das Bundesgericht hat ausdrücklich das BUWAL gerügt wegen dessen unvollständiger Freisetzungsverordnung. Das Verhalten der ETH in diesem Zusammenhang wurde vom Bundesgericht als vorbildlich bezeichnet (ich rede jetzt gar nicht von mir). Es ist also das BUWAL vom Platz zu weisen und nicht die ETH. Leider sind wir nicht beim Tschutten: Wer die rote Karte bekommt, muss draussen stehen und hat das Nachsehen. Im Fussball darf weitergespielt werden zum Nachteil des Gerügten. In unserem Fall darf niemand weiterspielen, bis das BUWAL wieder auf dem Platz steht. Zusätzlich dürfen wir auch noch das Lehrgeld von 8 tausend Franken bezahlen. Das ist alles schon ziemlich merkwürdig. Eigentlich hätte das BUWAL dieses Spiel pfeifen sollen und nicht das Bundesgericht.

(2) Greenpeace hat für seinen überfallartigen Besuch auf unserem Versuchsgelände vom letzten Donnerstag einen Vorwand benutzt, der Zweifel an unserer aufrichtigen Öffentlichkeitsarbeit und Berichterstattung voraussetzt. Sie haben gestern in der Beobachtungsgruppe der ETH das Vertrauen ausgesprochen, indem Sie sich von den Zweifeln an unserer Aufrichtigkeit distanziert haben. Ich danke Ihnen dafür. Es wäre für eine vertrauensvolle Nachbarschaft in der Zukunft sehr wertvoll, wenn sich die Mitglieder der Arbeitsgruppe "Lindau gegen Gentechnik" auch von dem Vorgehen von Greenpeace distanzieren könnten, das aus der Perspektive unserer Mitarbeiter gewalttätig war.

Ich hoffe, dass wir auf der Basis des gegenseitigen Respekts anderer Meinungen unsere Auseinandersetzungen auf friedlichen, rechtsstaatlichen Wegen austragen können.

Mit besten Grüssen Ihr Christof Sautter





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