Vielen Dank an Herrn Louis für seine Kolumne zum Thema Vereinbarkeit von Familie und Wissenschaftskarriere. Es trifft die Sache auf den Punkt. In Deutschland wurde dieses dumpfe Gefühl, dass Familie und Wissenschaftskarriere nur schlecht zusammenpassen, vor kurzem durch eine umfassende Studie bestätigt. Danach haben gegen 78 % der Nachwuchswissenschaftlerinnen keine Kinder, was wohl niemanden überraschen dürfte. Es zeigt sich aber auch, dass dies kein Frauenproblem ist, denn auch 71 % der Männer sind kinderlos. In Deutschland bestehen letzten Endes die gleichen Probleme wie in der Schweiz. Dazu kommt noch, dass man (gerade mit dem neuen Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes TVÖD) von einem Wissenschaftlergehalt in Deutschland keine Familie mehr ernähren kann. Das wird die Situation weiter verschärfen.

Es würde mich nicht wundern, wenn aus dem Nachwuchsmangel der Wissenschaftler in nicht allzu ferner Zukunft ein Mangel an Nachwuchswissenschaftlern wird. Mal sehen, was den Wissenschaftspolitikern und -funktionären dann einfällt. Es gibt ja schon gemeinsame deutsch-schweizerische Bestrebungen, dem Nachwuchsmangel in der Physik mit chinesischen Doktoranden entgegenzuwirken, wie man im Bund vom 17.3.2006 (oder auch unter http://www.swisstalents.org/enews/documents/20064/ST_NewsC_March_2006.pdf) nachlesen konnte.