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Publiziert: 17.03.2004 06:00

"Das schönste Stück Erde"
Albert Einstein

Von Heinrich Frei

Heinrich Frei, Breitenlooweg 7, CH-8047 Zürich Tel. 0041 1 491 19 73 E-Mail: heinrich-frei@bluewin.ch

Albert Einstein würde heute die Organisation War Resisters International unterstützen

Vor 125 Jahren, am 14. März 1879, wurde Albert Einstein geboren. Er war nicht nur ein Physiker, der über Formeln und Gleichungen gebrütet hat. Er war auch Pazifist. Albert Einstein, als Schweizer Bürger und später als amerikanischer Bürger, solidarisierte sich mit den Kriegsdienstgegnern, die damals in vielen Ländern eingesperrt wurden und die Hitler zu Tausenden umbringen liess. Er unterstützte auch finanziell die Internationale der Kriegsdienstgegner, die Organisation War Resisters International. (Albert Einstein, Über den Frieden, herausgegeben von Otto Nathan und Heinz Norden, Ex Libris 1976) Auch heute würde Einstein die War Resisters International unterstützen, eine Organisation die sich auch heute noch für die Kriegsdienstverweigerung einsetzt zur Abschaffung des Krieges. Einstein würde auch Stellung nehmen zu den Schweizer Kriegsmaterialexporten. Er wäre entsetzt, wenn er hören würde, dass die Schweiz allein von 1975 bis 2003 für über 10 Milliarden Schweizer Franken Kriegsmaterial exportiert hat und weiter Kriegsmaterial verkauft in das Pulverfass des Nahen Ostens und an Blair und Bush und an das wieder aufgerüstete Deutschland. Deutschland, das wieder „seine Interessen“ im Ausland, bis zum Hindukusch, in Afghanistan, militärisch verteidigt.

Albert Einstein beschäftigte sich 1932 zusammen mit dem Psychologen Sigmund Freud auch mit der Frage: „Gibt es einen Weg, die Menschen vom Verhängnis des Krieges zu befreien?“ Der Gedankenaustausch zwischen Einstein und Freud wurde unter dem Titel „Warum Krieg“ veröffentlicht. Einstein erhoffte von Freud Aufschluss darüber, ob es möglich wäre „die psychische Entwicklung der Menschen so zu leiten, dass sie den Psychosen des Hasses und des Vernichtens gegenüber widerstandsfähiger wird?“ Freuds Antwort war eher pessimistisch, geprägt von seinem schlechten Menschenbild. Er meinte: „Interessenkonflikte unter den Menschen werden also prinzipiell durch die Anwendung von Gewalt entschieden. So ist es im ganzen Tierreich…“ „Ausserdem befriedigt die Tötung des Feindes eine triebhafte Neigung…“ Freud erwähnt dann noch den „angeborenen Destruktions- und Todestrieb des Menschen“, Hypothesen seiner biologistischen Sicht. Vorsichtig bezeichnete Freud seine psychologischen Theorien jedoch als „eine Art von Mythologie“.

Auf jeden Fall ist die Frage, „Warum Krieg“ heute immer noch aktuell und Bedarf der Klärung, eine Frage, die durch „die Fortschritte der Technik zu einer Existenzfrage für die zivilisierte Menschheit geworden ist“, wie Einstein schon 1932 schrieb.

H. Frei





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