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Perversionen der wissenschaftlichen Welt Wissenschaftler als Freunde der Wahrheit |
Von Jürg Gertsch, D-CHAB Mit grossem Interesse habe ich den ausgezeichneten Beitrag von Prof. Michael Hampe gelesen. Wir sollten stolz darauf sein, dass es an der ETH Zürich auch Philosophen gibt, die sich mit wissenschaftstheoretischen Fragen beschäftigen. Kaum ein Naturwissenschaftler hinterfragt die aktuelle Erkenntnisinflation, ist man doch selber ein Teil davon. Den Etablierten fehlt es an Courage und die Nachzügler sehen sich als Systemopfer. Es stellt sich die Frage, ob die "bringt uns das unter die Top Ten? -Haltung" schädlich ist. Ich denke, dass zumindest ein Gefahrenpotential besteht, weil die wissenschaftliche Tätigkeit eine philosophische Grundhaltung voraussetzt, die sich mit Wachstumstreben und Kapitalakkumulation nicht immer vereinbaren lässt. Schlimmer noch, neben dem Streben nach persönlichem Erfolg vergisst man häufig richtig ins Mikroskop zu schauen. Namen wie Popper, Kuhn oder Feyerabend sind uns nicht bekannt, weil wir schlicht keine Zeit haben, uns mit den geistigen Grundlagen unserer Zunft zu beschäftigen. Leute wie Michael Hampe sollten Pflichtvorlesungen für Naturwissenschaftler geben. | |
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