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Volk einig, Wissenschaft gespalten Volk einig, Wissenschaft gespalten |
Von Kurt Schweizer, Arbeitgruppe "Lindau gegen Gentech-Weizen" Als einer der die Gentechfrei-Initiative von der Unterschriftensammlung bis zur Mitarbeit im kantonalen Komitee aktiv unterstützt hat, freue ich mich natürlich über den klaren Ausgang der Abstimmung. Die ETH gehört dabei zu den Verlierern. Herr Prof. Gruissem meint, die Stimmenden hätten seine Fakten nicht zur Kenntnis genommen. Bei der Gentechfrei-Initiative ging es nicht um Fakten, sondern um Vertrauen. Herr Gruissem hat mit seiner unkritischen Einstellung aus meiner Sicht keine Chance, als objektiver Wissenschaftler wahrgenommen zu werden. Es ist von Anfang an klar, dass er nicht die Interessen der Bevölkerung, sondern seine eigenen in den Vordergrund stellt. Dass die Gentechnik in der Landwirtschaft Schäden verursacht, blendet er konsequent aus. Dass die Auswirkungen von Fremdgenen in Pflanzen nicht vorhersehbar sind, stört ihn nicht. Solange diese Haltung unter Forschenden an der ETH verbreitet ist, leidet die Glaubwürdigkeit der ETH. Dass der neue ETH-Präsident Berater einer Biotech-Firma ist, hilft auch nicht unbedingt, die ETH glaubwürdiger zu machen. Ich hoffe, dass die Abstimmung an der ETH eine Trendwende auslöst. Es gibt in der Pflanzenbiologie noch genügend zu erforschen, ohne dass man gleich mit Bazillenmais oder Rattensalat aufs Feld muss. Erforschen wie etwas funktioniert, bevor man daran herumbastelt, sollte doch auch an einer Hochschule möglich sein. | |
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