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Rubrik: Forum |
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Verkürzte Tatsachen? |
Sehr geehrter Herr Rüegg Ihre jüngste Darstellung zum Freisetzungsprojekt der ETH Zürich und Ihre Angriffe auf die verantwortlichen Wissenschaftler sind unbegründet und irreführend(1). Wer sich mit der tatsächlichen Entwicklung und den Perspektiven der Gentechnik ernsthaft beschäftigt weiss, dass wir es hier mit einer Innovation zu tun haben, die Realität ist und mit der wir uns vorausschauend auseinandersetzen müssen. Dies nicht nur (wie Herr Prof. Sautter richtigerweise zitiert), weil bereits heute weltweit ca. 60 Mio. Hektaren mit Hilfe der Gentechnik angebaut werden, sondern vor allem auch, weil diese Technologie erst in den Kinderschuhen steckt und, ob Sie es wollen oder nicht, in Zukunft noch stark an Bedeutung gewinnen wird. Diese Entwicklung wird auch vor der EU und der Schweiz nicht Halt machen und es ist wichtig, dass sich unsere Wissenschaftler das Know-How erarbeiten, um diese Technologie zu beherrschen. Die von Ihnen (mit Hinweis auf Greenpeace) vertretene Meinung, man sollte bei uns von dieser Technologie ablassen, erachte ich als unklug und besorgniserregend. Anstatt auf Fundamentalopposition zu schalten und der Öffentlichkeit mit tendenziösen Halbwahrheiten das Bild eines "Schreckengespensts Gentechnologie" einzuhämmern, wäre Greenpeace besser beraten, dafür zu sorgen, dass diese neue Technologie eine Entwicklung in Richtung Nachhaltigkeit und Vorsorge nimmt. Dass die Gentechnik solches zu leisten vermag, wird von allen wichtigen internationalen Fachkreisen und Expertengremien anerkannt. Und ich bin überzeugt, dass das Versuchsprojekt der ETH dem Anspruch an die Sicherheit und nachhaltige Zielsetzung Rechnung trägt. Es wäre meiner Meinung nach falsch, in der Schweiz auf dieses Experiment zu verzichten. Mit freundlichen Grüssen Roger Sturtzbach, Schaffhausen | ||||
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