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"Frontalangriff auf die Matura" Die ETH wählt ihre Studenten aus! |
Von Simon Baumann Von der Wirtschaft und teilweise auch der ETH-Schulleitung wird in letzter Zeit öfters bemängelt, dass die ETH im Gegensatz zur Anglo-Amerikanischen Konkurrenz ihre Studenten nicht auswählen könne. Diese Ansicht überrascht ein wenig, da die ETH vom Prinzip her ein viel effizienteres und meiner Meinung nach auch adäquateres Auswahlsystem hat. Während das Konkurrenz-System aus einer viel heterogeneren und unselektiveren Gruppe (den Highschool-Absolventen) in einem viel kürzeren Verfahren teilweise externe Leistungen beurteilen muss, hat die ETH das Privileg diejenigen aus einer gut vorselektierten Gruppe (Maturanden) auszuwählen, welche sich über zwei Jahre "vor Ort" an der entsprechenden Materie bewähren. Dass diese interne Selektion an privaten Konkurrenzinstituten zu einer oft viel tieferen Durchfallquote führt, liegt wohl in erster Linie daran, dass die Studenten sobald sie einmal angenommen sind, zu gut zahlenden Kunden werden. Wenn wir also vom Anglo-Amerikanschen System etwas lernen wollen, dann sollten wir meinen Erfahrungen nach die zum ansich richtigen Zeitpunkt durchgeführte Selektion auch mit der selben Sorgfalt und dem selben Ernst durchführen wie es an vielen Nobel-Unis der Fall ist. Soviel Arbeit diese Prüfungen für die Departemente auch bedeuten, sie wählen immerhin die Leute aus mit denen sie weiter arbeiten und die später als mögliche Doktoranden an ihre Türen klopfen. Simon Baumann, ETH-Alumni / Assistent Uni Zürich | |
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