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Zu Leserbriefen "Echter Sex" resp. "Raum für weitere Forschung" Umdeutung ist unzulässig |
Von Simon Baumann, Universität Zürich Ich finde es ein wenig bedenklich, wenn (angehende) Wissenschaftler nicht mehr in der Lage sind, ein Paper bzw. einen Artikel zu lesen bevor sie über einen Kollegen oder den Wissenschaftsjournalisten herziehen. Weder der ETH Life-Artikel "Echter Sex ist besser" noch die Originalpublikation machen irgendeine Aussage zu gleichgeschlechtlichem Sex. Die wissenschaftliche Arbeit vergleicht andersgeschlechtlichen Sex mit Masturbation. Der verfänglichste Satz im ETH Life-Artikel ist wohl: "Dass Sex mit einem andersgeschlechtlichen Partner befriedigender ist als Selbstbefriedigung sei auch konsistent mit dem evolutionären Druck." In Anbetracht der Tatsache, dass es sich um eine Gruppe von heterosexuellen Versuchspersonen handelte, zeigt die Einschränkung "andersgeschlechtlich" nur das Bemühen des Autors um wissenschaftliche Präzision. Eine Umdeutung dieser Einschränkung in ein anti-homosexuelles Statement ist meiner Meinung nach mutwillig und sprachlich schlichtweg falsch! Gerade auf der Website einer Universität würde ich ein bisschen mehr Präzision und wissenschaftliche Nüchternheit erwarten. | |
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