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Rubrik: Forum
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Publiziert: 31.05.2007 06:00

Ralph Eichler ist neuer Präsident der ETH Zürich
Rolle des ETH-Rats bei Kandidatenkür und Mittelzuweisung

Von Wolfgang Ruf, D-BAUG

Die Vorgänge, wie sie sich in den letzten Wochen und Tagen im ETH-Rat rund um die Ernennung eines neuen Kandidaten für die ETH-Präsidentschaft zugetragen haben, gleichen eher denen einer Bananenrepublik als denen eines demokratischen Staates mit einer basisdemokratischen Tradition. Mangelnde Transparenz, unterschiedliche Darstellungen und Stellungnahmen von verschiedenen Seiten lassen erhebliche Zweifel daran aufkommen, dass hierbei alles mit rechten Dingen zugegegangen sein soll. Die inzwischen erhobenen Vorwürfe der Nicht-Einhaltung der Geschäftsordnung des ETH-Rates bei der Budget-Zuteilung für das Jahr 2008 an die verschiedenen Instiutionen, die zum ETH-Bereich gehören, tragen nicht dazu bei, die Glaubwürdigkeit und Integrität des ETH-Rates zu erhöhen.

Waren schon letzten Herbst zumindest nach aussen hin undurchsichtige Machenschaften am Werk, die zum Rücktritt des vorherigen ETH-Präsidenen Ernst Hafen geführt haben, so hinterlässt das Einsetzungsverfahren des neuen Präsidenten einen nicht minder dubiosen Eindruck. Es ist seitens des ETH-Rates jedenfalls nicht fair, einem neuen ETH-Präsidenten eine solch schwere Starthypothek mitzugeben.

Man kann sich in der Öffentlichkeit nicht des Eindrucks erwehren, dass hier vieles nicht mit rechten Dingen zugegangen sei. Die Öffentlichkeit schonungslos und ehrlich über die Vorgänge aufzuklären, gebietet nicht nur der Anstand, sondern auch die Verantwortung sowohl für die ETH Zürich als auch des gesamten Wissenschaftsstandortes Schweiz. Alexander Zehnder wird hierbei einen wesentlichen Beitrag leisten müssen, es wird aber keine einfache Aufgabe sein. Da er an der jetzigen Situation jedoch einen massgeblichen Anteil hat, wird man ihn auch daran messen, ob er nun dieser Aufgabe zum Wohl aller gewachsen ist. Sollte eine solche Aufklärung in naher Zukunft nicht zustande kommen, werden viele die Frage nach den personellen Konsequenzen stellen.

Es bleibt zu hoffen, dass dem neuen Präsidenten Ralph Eichler trotz der verfahrenen Situation, die nicht er verschuldet hat, von allen Beteiligten ein Wohlwollen entgegengebracht wird, so dass er einen guten Start erhält und seine Aufgabe zum Wohl der ETH Zürich ausführen kann. Angesichts des derzeitigen politischen Klimas wird er hierfür aber viel Standvermögen und Durchsetzungskraft benötigen. Wünschen wir ihm und der ETH Zürich dabei alles Gute.





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