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Rubrik: Forum
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Publiziert: 09.05.2001 10:00

Vorlesungen abschaffen?
Abschaffung ist wünschenswert

Anderegg-Wirth Elisabeth

Vorlesungen abschaffen, wie Prof. Ernst dies fordert ist wünschenswert. Ein Teilerfolg wäre es schon, wenn Vorlesungen vermehrt zu Gunsten interaktiver Lehrformen wie Praktika, Workshop oder Seminare weichen könnten. Eine ganze Reihe solcher neuen Projekte ist zu beobachten und das Feedback der Studierenden meist positiv. Doch interaktive Lehrformen sind mit einem wesentlichen Mehraufwand an Arbeit verbunden: Die Dozierenden müssen dafür neue Lehrkonzepte erarbeiten, Kontext bezogene Problemstellungen formulieren, die Studierenden zur permanenten Mitarbeit motivieren. Das Resultat muss regelmässig überprüft, die Kommunikation gepflegt und die Inhalte kontinuierlich angepasst und optimiert werden. Den Dozierenden kommt damit statt einer rein Wissen vermittelnden Funktion eine coachende Rolle zu. Von der Statik zur Dynamik; Lehrformen, die ein anderes Lernen ermöglichen! Doch: Was aber, ausser persönlicher Motivation und Freude, ihr Wissen weiterzugeben, soll die Dozierenden bewegen, viel Energie und Arbeit in die Lehre zu stecken? Das heutige Bewertungssystem der Hochschulen bietet keinen Anreiz die Lehre attraktiver, effizienter und motivierender zu gestalten. Was heute zählt, ist der rein wissenschaftliche Ausstoss, die Anzahl veröffentlichter Publikationen. Soziales Engagement, pädagogische Fähigkeiten und Anstrengungen in der Lehre werden kaum honoriert. Und das in einer Zeit, wo in der Privatwirtschaft wiederentdeckt wird, dass es neben guter fachlicher auch eine hohe soziale Kompetenz braucht. Wo sollen die Studierenden diese Kompetenzen während ihres Studiums erlernen und verbessern, wenn nicht pädagogische und motivierende Anstösse durch die Lehre vermittelt werden? Die Hochschule sollte ihre beiden Aufgaben, Forschen und Lehren, ernst nehmen und der Bewertung gleich viel Gewicht beimessen. Ansonsten wäre die Bezeichnung Forschungsanstalt ehrlicher...





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