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Publiziert: 05.07.2002 09:00

Einheitsdesign statt Selbstverwirklichung
Einheitsdesign statt Selbstverwirklichung

F. Scheurer

Man fragt sich immer wieder, ob denn das Design und der Anspruch "ich will aber MEIN Layout mit MEINEN Icons, MEINEN Logos und MEINEM Schriftfarbenchaos auf MEINER Website" wirklich das einzige ist, worüber dauernd diskutiert werden muss.

Anstatt das WWW als Medium zur effizienten Informationsvermittlung zu begreifen und entsprechende Services zu entwickeln und bereitzustellen, wird an allen Ecken emotional ueber Gestaltung diskutiert. Dass gute Gestaltung auch mit Benutzbarkeit (neudeutsch Usability und Ergonomie) und den angebotenen Services zu tun hat, wird mal eben hintangestellt. Und das - nix für ungut - meist von Leuten, die sich darum eh noch nie gekümmert haben.

Um das klarzustellen: Ich habe nichts gegen Selbstverwirklichung und Spielereien im Web. Das macht einen guten Teil des Charmes aus. Aber deswegen muessen nicht 17 Departemente mit ein paar hundert Professuren, die alle zu guten Teilen ähnlich arbeiten und funktionieren, jeder fuer sich eine Navigationsstruktur entwickeln, ein handgestricktes Redaktionssystem basteln und sich mehr oder weniger benutzbare Intranets ausdenken.

Aus meiner Sicht wäre genau das die Aufgabe für "ETH-World": Ein funktionales Baukastensystem zu entwickeln, über das jede Professur die eigene Website (und das Intranet) nach Mass zusammenbauen kann, und so endlich benutzbare Lösungen für die ewig gleichen Themen wie Übungsanmeldung, -verwaltung und -abgabe, internes Verleihwesen (Hardware, Literatur...), Raum- und Terminplanung, Mailinglists für Kurse, Skripten-Download etc. angeboten bekommt. Wenn das Ding einfach zu bedienen ist und jeder innerhalb weniger Minuten eine Lösung zusammenbauen kann, dann ist mir doch egal, ob meine Corporate-Design-Möglichkeiten auf den Upload des Institutslogos und das Einstellen der Hintergrundfarbe beschränkt sind. Dafür hab ich wieder mal ein paar Stunden oder Tage an mühsamer Organisations- und Programmierarbeit eingespart.

Und wer sich selbst verwirklichen will, der kauft sich im ETH-Rechenzentrum ein paar MB Webspace, wie er das für seine private Homepage auch bei irgendeinem Hoster tun würde. Hat mal jemand nachgezählt, wieviele Webserver an der ETH in irgendeiner Ecke stehen? Ohne Backup, ohne Support? Dabei ist es doch wirklich egal, wo im ETH-Netz ein Webserver steht. Warum also stellt man nicht ein 19 Zoll Rack voller Server-Blades ins Rechenzentrum und bietet Webhosting als Service an? Inklusive Backup, Load-balancing, 24/7-Support usw. Dann könnten sich die Assistenten wieder mal auf ihren eigentlich Job konzentrieren.

F. Scheurer,

D-ARCH





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