Bravo, ETH-Schulleitung: es wurde eine Erhöhung der Saläre für Doktorierende beschlossen!! ETH-Life hat darüber berichtet, nicht ohne sich selbst dabei auf die Schulter zu klopfen. Wie so oft, hat der Erfolg jedoch viele Väter (und Mütter), aber das ist in der Tat nebensächlich, denn allein das erfreuliche Ergebnis zählt jetzt.

Neben der eigentlichen Lohnerhöhung sind auch die folgenden "Kollateralfolgen" zu begrüssen: (a) ein vereinheitlichter Basislohn über den gesamten ETHZ-Bereich; (b) die salärmässige Gleichstellung von Doktorierenden, die aus TH- und SNF-Forschungsprojekten gefördert werden; (c) eine moderate finanzielle Entlastung für jene Departemente und Institute, die auch schon früher bereit waren, ihren Doktorierenden mehr als 50 Prozent der 15. Lohnklasse zuzugestehen.

Es ist nicht fair, wenn vereinzelt daran herumgemäkelt wird, dass die ursprünglich angestrebte Erhöhung auf 75 Prozent nicht finanzierbar war. Gleichwohl sollte die Schulleitung nicht in ihren Bemühungen nachlassen, dem ETH-Rat eine Budgeterhöhung zur Finanzierung von 75%-Stellen abzuringen. Was der EPFL gewährt wird, muss auch von der ETHZ beansprucht werden dürfen!

Auf einen kleinen Schönheitsfehler im Schulleitungsbeschluss sei noch hingewiesen. Warum ist bei erfolgreich eingeworbener Drittmittelförderung eine Lohnerhöhung nur dann vorgesehen, wenn der Sponsor SNF heisst? Ich hätte mir eine gleiche Behandlung auch von Doktorierenden gewünscht, die aus anderen Drittmittelquellen finanziert werden, vorausgesetzt natürlich, dass deren Stipendien nicht unter den SNF-Ansätzen liegen und dass die entsprechenden Forschungsgesuche einem Begutachtungsprozess unterzogen werden. Vielleicht lässt sich die Schulleitung überzeugen, eine diesbezügliche Korrektur anzubringen.