Das Anliegen von Prof. Kündig verdient volle Unterstützung. Die sozial- und geisteswissenschaftlichen Fragestellungen im Zusammenhang mit technologischen Entwicklungen sind von grösster wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Relvanz. Profunde Kenntnisse über den individuellen und gesellschaflichen Umgang mit neuen Technologien sowie über die Auswirkungen technischer Innovationen auf Mensch und Gesellschaft sind unverzichtbare Voraussetzungen für eine nachhaltige Gestaltung sozio-technischer Systeme.

Die Zusammenarbeit zwischen Ingenieurwissenschaften und Sozial- und Geisteswissenschaften sollte deshalb gerade an einer technischen Hochschule so selbstverständlich sein wie die Kooperation zwischen Ingenieur- und Naturwisesenschaften. Wie die Planungskommission ETH (1997) in ihrer "Akademischen Vision 2011 der ETH Zürich" festgestellt hat, verfügt die ETH mit ihrer inhaltlichen Grundausrichtung auf die Triade Ingenieur- / Natur- / Sozial- und Geisteswissenschaften über ein einmaliges Potenzial zur interdisziplinären Behandlung derartiger Fragestellungen in Lehre und Forschung. Diese Chance sollte innerhalb und ausserhalb des D-GESS in weit stärkerem Masse als bisher genutzt werden!

Peter Keller,

IVT, ETH Zürich