Durch mein Studium auf dem Hönggerberg hatte ich früh schon "Kontakt" mit dem Neubau und seiner Fassade. Schöner Bau! Von aussen oder von innen? Wo ist der Einbezug zu den Studiengängen am Hönggerberg! Die Architekten natürlich, aber die Bauingenieure, die Umweltingenieure? Die ETH habe ihre Kompetenz bewiesen als Bauherrin, steht im Text. Mit keinem Wort wird aber der zugeplasterte Vorplatz erwähnt, die gestohlene Wiese für ein Liegen unter Bäumen an lauen Sommertagen. Zeigt dies Kompetenz? Liegt die Kompetenz darin, einen Platz gemacht zu haben, der Aussenstehenden wie den Skatern zur Verfügung stehen soll, wäre das grossartig, sozusagen, dem Volk die Wissenschaft näher bringen. Das Problem liegt nun aber darin, dass die einzigen Nutzer des Platzes, eben die Skater, davon vertrieben werden. Denn die schönen Granitplatten könnten Schaden nehmen. Wär dann also wirklich traurig!

Oder wird ein Wort für die plumpe Klotzerei im Innern verloren? Hab ich wohl überlesen. Überall weisser Marmor. Im Korridor, in der Mensa, im Lift. Oder feinste Holzwände. Passt wie die Faust auf's Auge. Die Liftanlagen sind aufeinander abgestimmt, dass einem das Grauen kommt. Drei lifte pro Seite. Ein Knopf bestellt zwei Lifte, der andere einen. Aber welcher ist denn jetzt für die Steuerung welchen Liftes zuständig? Denn plötzlich stehen sie alle drei da und klingeln jedes Mal unaufhörlich, sobald sich eine Türe öffnet. Natürlich hört man das in der Bibliothek auch gar nicht. Denn die Türe zur besagten Bibliothek fällt so leise ins Schloss, dass man sie bestimmt immer offen haben muss, um die Lernenden nicht zu stören, will man mal auf's klo. Auch der Boden der Bibliothek ist schön leise. Was nützt einem eine wunderschöne Bibliothek, wenn's einfach nie ruhig ist?

Mit Geld klotzen scheint nicht immer alles zu sein, wenn die Kunst den Benützer verarscht.