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ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: Mittwochs-Kolumnen
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Publiziert: 09.08.2006 06:00

Mehr Feedback!

Anders Hagström

Als die "ETH Life"-Redaktion in früheren Jahren sich sowie ihren Leserinnen und Lesern eine grosszügige Sommerpause gönnte, dachte ich: "Na, die machen sich doch das Leben schön bequem." Dieses Jahr gibt es keine Pause und jetzt sitze ich selbst da mit der Aufgabe, das Sommerloch mit einer Kolumne zuzuschaufeln. Ob es für blosse Gedanken eine Strafe gibt?

Ich möchte diese meine letzte Kolumne einigen Reflexionen über das "Kolumnistsein" widmen. In einer Hinsicht haben es die Kolumnistinnen und Kolumnisten bei "ETH Life" einfach: Es fehlt in dieser anregenden, sich ständig wandelnden Hochschule wahrhaftig nicht an Themen. Auch der Kern der Leserschaft ist wohl definiert und ihre beruflichen Interessen sind bekannt. Diese Nähe ist aber auch eine Herausforderung. Wie finde ich die richtige Mischung aus Relevantem und Neuem? Wenn es zur Aufgabe eines Kolumnisten gehört zu provozieren, wie kann ich diese wahrnehmen, ohne die Grenze des Zumutbaren zu überschreiten? Solange die Kolumne noch frisch ist, schützt mich vielleicht eine gewisse Narrenfreiheit. Wenn jemand aber den Beitrag viel später liest, ist er ein gewöhnlicher Text geworden und ich bin nur noch ein Kollege. Es bleibt somit immer einige Neugier und Spannung: Wie kommt mein Text an?

Umso mehr hat mich das Feedback von Leserinnen und Lesern gefreut. Die Wirkung von Feedback ist aus der Regelungstechnik, aber auch aus Pädagogik, Psychologie und Management bekannt. Umso erstaunlicher finde ich es, wie rar Feedback in unserem Alltag ist. Dabei haben wir doch alle erfahren, wie motivierend ein einfacher Dank, wie hilfreich ein spontaner Ratschlag oder wie stimulierend eine andere Meinung wirken kann. Ich möchte allen Bekannten und Unbekannten für ihre Rückmeldungen danken und gleichzeitig ein Plädoyer an die ganze ETH-Community richten: Geben wir uns doch gegenseitig mehr Feedback, spontan, ehrlich und motivierend!

Überrascht hat mich, dass ich ausschliesslich positive oder sachlich-neutrale Rückmeldungen erhalten habe. Dabei habe ich doch ehrlich versucht anzustacheln, sowohl bei den Studierenden als auch bei den übrigen Mitarbeitenden.


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Anders Hagström, Leiter des Hochschulmarketings der ETH Zürich.

Doch sogar meine Juli-Kolumne, in der ich mit etwas "professor bashing" zu provozieren versuchte, hat nur einen einzigen Forumsbeitrag hervorgerufen (besten Dank, Professor Dual!). Eine weitere Erkenntnis: Eine Kolumne kann man mit einer einfachen Handbewegung wegwischen wie eine Sommerfliege.

Tja, so ist es halt manchmal im Leben. Vielleicht waren meine Provokationen zu durchdacht und sorgfältig formuliert? An dieser Stelle möchte ich Barbara Meili meinen herzlichen Dank aussprechen für das gedankliche und sprachliche Coaching bei allen sechs Kolumnen. Ihr leite ich gerne auch das Lob weiter, dass meine Texte sprachlich immer fehlerfrei waren.

Zum Schluss noch ein Motto in eigener Sache: "Lache über dich selbst, sonst tun es die anderen!"


Zum Autor

Anders Hagström ist seit 2005 Leiter des Hochschulmarketings der ETH Zürich. Er stammt aus Finnland und hat an der TU Helsinki Elektrotechnik und Betriebswirtschaft studiert. Studierenden zu ermöglichen, ihren universitären Horizont im Ausland zu erweitern, war Hagström bereits als Student ein Anliegen. So hat er als Präsident der Studierendenschaft seiner Uni in den 80-er Jahren das erste internationale Austauschprogramm für Studierende auf die Beine gestellt.

Später hat Hagström lange in der Weiterbildung gearbeitet, unter anderem an der University of Cambridge. 1999 kam er an die ETH, zunächst ins Prorektorat für internationale Beziehungen. „Mit der Bologna-Reform befindet sich die ETH Zürich ist einem tiefgreifenden Prozess des Wandels“, sagt er. „Nicht zuletzt durch die Internationalisierung der Masterstufe.“ Dies betreffe nicht nur die Departemente, sondern insbesondere auchdie „Verwaltung“. „Es ist schon spannend, wie viel Internationalisierung eine bereits sehr internationale Hochschule wie die ETH Zürich noch vor sich hat.




Literaturhinweise:
Vgl. zum gleichen Thema die "ETH Life"-
Artikel "Lehrreputation als grosses Plus" vom 6.4.2006: www.ethlife.ethz.ch/articles/news/swissupnatur.html und "Noten für Hochschulen" vom 19.10.2005: www.ethlife.ethz.ch/articles/tages/swissup05.html



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