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Rubrik: News
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Publiziert: 28.02.2002 01:00

Antibiotika in chinesischem Pouletfleisch gefunden
ETH-Mensa verzichtet auf China-Poulet

(res) Der Bund hat einen sofortigen Importstopp für chinesisches Pouletfleisch verfügt. Dieses muss künftig zertifiziert und in der Schweiz auf Antibiotikarückstände kontrolliert werden. Die kantonalen Labors in Basel und Zürich hätten in sechs von 50 Proben Antibiotikarückstände festgestellt, bei zwei weiteren Proben wurde das in der Schweiz verbotene Chloramphenicol festgestellt, teilten die Bundesämter für Veterinärwesen (BVET) und Gesundheit (BAG) gestern Mittwoch in einem gemeinsamen Communiqué mit.

Forderung nach Zertifikat

BAG und BVET verlangen ab sofort ein amtliches Unbedenklichkeitszertifikat für Pouletfleisch aus China. Sämtliche in die Schweiz eingeführten Produkte werden zudem kontrolliert, bevor sie auf den Markt kommen. Der Aufbau dieses Zertifizierungs- und Kontrollsystems nehme aber mehrere Wochen in Anspruch.

Die Grossverteiler Migros und Coop hatten sich unmittelbar nach Bekanntwerden dieser Ergebnisse entschieden, chinesisches Pouletfleisch aus dem Verkauf zu nehmen. Die Konzentration der für therapeutische Zwecke verabreichten Antibiotika liege zwar weit unter dem Grenzwert, hat die Migros mitgeteilt. In zwei Coop-Produkten mit Pouletfleisch aus China habe dagegen das Basler Kantonslabor einen Gehalt an therapeutischem Antibiotika festgestellt, der über dem gesetzlichen Grenzwert liege, teilte der Grossverteiler gestern mit.


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Der SV-Service schaltete aufgrund der Meldung ebenfalls sofort und strich sämtliche Pouletgerichte vom Speiseplan. Kurt Hugentobler, Betriebsleiter der Mensen auf dem Hönggerberg erklärte gegenüber ETH Life: „In keinem unserer Betriebe wurde Pouletfleisch gefunden, das Hormone oder antimikrobiell wirkende Leistungsförderer enthielt.“

Antibiotika: Bedeutender Teil der Futterkosten

Der ETH-Nutztierwissenschaftler Professor Caspar Wenk ist nicht erstaunt, dass das Verbot jetzt das chinesische Pouletfleisch trifft. Er habe schon bei Besuchen in China erstaunt hören müssen, dass der Anteil an Antibiotika einen bedeutenden Teil der Futterkosten ausmacht, sagte er auf Anfrage von ETH Life. Es dürfte sich im Übrigen um die Anwendung von Antibiotika handeln, die bei uns seit Jahrzehnten in der Tierernährung verboten sind. Wenks Tätigkeit in Projekten mit Geflügel in China ging speziell in Richtung geeigneter Alternativen wie beispielsweise Kräutern oder deren Extrakten. "Aber es könnte genauso Pouletfleisch aus Indien oder Pakistan sein", meint Caspar Wenk weiter.

„Ich finde es richtig, dass das importierte Fleisch ebenso kritisch kontrolliert wird wie schweizerisches. Es sollten überall die gleichen Anforderungen gelten." Anfangs Februar habe die EU den Import von Pouletfleisch bereits verboten. So seien jetzt die Schweizer Grossverteiler in Zugzwang gekommen, vermutet der ETH-Wissenschaftler.




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