(fw) Wenn Rudolf Fischer, Managing Director bei Cablecom, über das Unternehmen spricht, dann ist seine Begeisterung nicht zu übersehen. Kein Wunder, weist das Unternehmen doch bemerkenswerte Wachstumsraten aus. "Wir sind eine begeisterte Truppe und fordern die Swisscom laufend heraus", erklärte Fischer letzten Donnerstag am ETH Alumni Business Event denn auch mit Stolz.

Seit der Gründung 1994 hat Cablecom einen rasanten Wandel erlebt. 1999 erfolgte die Lancierung des Breitband-Internets und des digitalen Fernsehens; 2003 wurde "digital phone", 2004 "digital cinema" eingeführt. Im September 2005 war schliesslich der Börsengang der Firma geplant. Dieser wurde jedoch kurzfristig abgesagt, nachdem der US-Konzern Liberty Global – offenbar auch für Fischer überraschend – nach kurzen Verhandlungen ein Übernahmeangebot machte. Den Verkauf von Cablecom begrüsst Fischer ausdrücklich. Er erhofft sich davon grosse Vorteile, etwa beim Zugang zu neuen Technologien oder bei der Verhandlung mit Medien-Anbietern wie Disney.

Zentral für die Strategie von Cablecom ist das Triple Play, also die Verknüpfung von Telephonie, Fernsehen und Internet über den gleichen Anschluss. "Die Kunden, welche mit ihrer Telefonnummer zu Cablecom wechseln, kappen damit auch den Swisscom-Anschluss", erklärte Fischer. Grosse Wachstumschancen sieht Fischer insbesondere im Businessbereich. Heute hat Cablecom in diesem Segment nur einen Marktanteil von einem Prozent. Dank der Zusammenführung der verschiedenen Dienste, so hofft Fischer, werde sein Unternehmen in diesem Sektor stark wachsen. "Sie werden in diesem Bereich noch von uns hören", meinte er optimistisch.

Fischer ist sich bewusst, dass sich seine Firma anstrengen muss, wenn sie die gute Ausgangslage nutzen will. "Wir müssen schnell handeln und weiterhin in unsere Infrastruktur investieren. Gleichzeitig müssen wir zusehen, dass unsere Mitarbeiter die rasche Entwicklung bewältigen können."