(res) Was hat ETH-Professor Kurt Wüthrich mit der Reinhart-Ring-Preisträgerin und Tänzerin Anna Huber zu tun? - "Wissenschaft und Kunst sind treibende wie reflektierende Kräfte unserer Kultur. Was treibt sie an, was leitet sie?", wollte Christoph Reichenau, stellvertretender Direktor des Bundesamtes für Kultur, als Moderator von den beiden zum Auftakt einer Serie von neun Veranstaltungen im "Cirque des idées" in Biel wissen.

Anna Huber wurde Anfang Juni als Tänzerin für ihre konsequente Theaterarbeit, die sie aus der etablierten in die freie Tanzszene führte, mit dem Hans-Reinhart-Ring der Schweizerischen Gesellschaft für Theaterkultur geehrt. Der Durchbruch sei ihr mit eigenen Solotanzstücken, die Grenzbereiche erforschen und von einer intensiven Auseinandersetzung mit inneren und äusseren Räumne geprägt sind, gelungen. Dass Wissenschaft und Kunst hintergründig Gemeinsamkeiten aufweisen, kristallisierte sich im Gespräch und Erzählen mit Kurt Wüthrich - seit 1972 ETH-Professor für Biophysik und Kyoto-Preisträger - heraus. Sein Interesse in Lehre und Forschung konzentriert sich auf die Strukturbiologie von Proteinen und Nukleinsäuren mit Anwendungen in Biotechnologie und Medizin. Wüthrichs Spezialgebiet ist die magnetische Kernresonanz(NMR)-Spektroskopie für Studien der Struktur von biologischen Makromolekülen. - Beide sind Suchende in ihrem Bereich, beide geben bei Misserfolgen nicht auf, sondern beginnen erneut mit dem Forschen. Sie haben dabei nicht immer ein bestimmtes Ziel vor Augen. Beide wollen es in ihrem Metier besser machen als andere, es weiterbringen. Tänzerin wie Biophysiker stellen zudem fest, dass das Fragen, hinterfragen nie ein Ende nimmt, dass man keine Arbeit wirklich abschliessen kann, ohne nicht neue Fragen auftauchen oder alte auf eine alternative Antwort warten. Gemeinsamkeiten von Wissenschaft und Kunst? - Ja, beide Persönlichkeiten haben einige gefunden und Wissenschaft und Kunst zaghaft angenähert.

Science et Cité lädt zu diesen Gesprächsrunden auf die Arteplages Biel, Murten und Yverdon ein - an je einem Sonntag an einem dieser Orte. Namhafte Vertreter aus den Bereichen Wissenschaft und Kunst sitzen sich im "Cirque des idées" von 11 bis 12.30 Uhr zum "Sonntagskaffee" gegenüber, philosophieren und diskutieren. Dort, wo der Wanderzirkus seine Zelte aufschlägt, finden aber auch literarische Lesungen statt, werden Wettbewerbe und Performances veranstaltet (www.expo.02.ch/d/home.html).

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