ETH Life - wissen was laeuft

Die tägliche Web-Zeitung der ETH Zürich - in English

ETH Life - wissen was laeuft ETH Life - wissen was laeuft
ETH Life - wissen was laeuft
Home

ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: News
Print-Version Drucken
Publiziert: 09.10.2001 06:00

Schläfli-Preis für ETH-Forscher
Gletscherbewegungen analysiert

Die Klimaveränderung unserer Zeit verstehen und Prognosen für die Zukunft zu machen, ist eine wichtige Aufgabe der Forschung. Um diese Aufgabe zu lösen, muss zuerst das Klima unserer Vergangenheit bekannt sein. Dazu hat Silvio Tschudi in seiner Dissertation an der ETH im Institut für Teilchen-Physik einen wichtigen Beitrag geleistet, indem er eine Methode zur Altersbestimmung der letzten Vergletscherung eines Gebietes verfeinert und anderen damit den Weg geebnet hat. Die Schweizerische Akademie der Naturwissenschaften (SANW) verleiht ihm dafür dieses Jahr den A.-F.-Schläfli-Preis. Tschudi teilt den Preis mit Olivier Bachmann, der für die Rekonstruktion eines vorgeschichtlichen Vulkanausbruchs prämiert wird.

Die von Tschudi benutzte Methode der Oberflächenaltersbestimmung macht sich den dauernden Teilchenregen aus dem Weltall zu Nutze. Die Atome von unbedeckten Gesteinen reagieren mit den kosmischen Teilchen. Weil der Teilchenregen aus dem All mehr oder weniger konstant ist, kann die Produktmenge aus der Reaktion als Zeitmesser für die Freilegung der Felsen vom Eis genommen werden. Tschudi zeigt nun, wie diese Methode angewendet wird: Zuerst muss ein geeigneter Fels gefunden werden. Die Suche nach einen geeigneten Gesteinsstück ist eine Aufgabe, die von einem Forscher viel Erfahrung im Feld und Hintergrundwissen verlangt. Nachdem ein geeignetes Gesteinsstück gefunden wurde, wird es im Labor gereinigt, zu einem Pulver aufbereitet und schliesslich analysiert. Dazu benützt man ein sogennantes Beschleunigungsmassenspektrometer (AMS), in dem das Pulver verdampft wird und die einzelnen Atome "gewogen" werden. Aus den Resultaten lässt sich die Uhr ablesen.


weitermehr

Mit dieser Methode hat Tschudi das Alter der letzten Vereisung in verschiedenen Regionen der Nordhalbkugel bestimmt. Die Bestimmung der letzten Vereisung der Wrangel Insel im Arktischen Meer vor Sibirien ist von besonderem Interesse, dort hat man Mammuth-Zähne gefunden und festgestellt, dass sie aus der letzten Eiszeit stammen. Dabei ist die Frage aufgetaucht, ob denn die Insel zu dieser Zeit vereist war oder nicht. Jetzt weiss man es, das Mammuth hat nicht auf dem Eis gelebt.


A.F. Schläfli-Preis

Der mit 5000 Franken dotierte "A.-F. Schläfli-Preis” richtet sich an nicht habilitierte Schweizer Nachwuchs-Forscherinnen und -Forscher. Das Manuskript der eingereichten Originalarbeit darf vorgängig bereits veröffentlicht worden sein. Die Arbeit kann Deutsch, Französisch, Italienisch oder Englisch abgefasst sein und soll nicht mehr als 50 Seiten umfassen.




Literaturhinweise:
Schläfli-Preis und Prix Jeunes Chercheurs 2001: www.sanw.ch/root/presse/pk01/051001.html



Sie können zu diesem Artikel ein Feedback schreiben oder die bisherigen lesen.




!!! Dieses Dokument stammt aus dem ETH Web-Archiv und wird nicht mehr gepflegt !!!
!!! This document is stored in the ETH Web archive and is no longer maintained !!!