(res) Mittwochabend an der Zürcher Vogelsangstrasse 11: Im Haus hängen Schreiben, in denen die ETH ihren Anspruch auf das Haus kund tut: "Sie haben haben sich zur Umbauliegenschaft Vorgelsangstrasse 11 der ETH Zürich unberechtigterweise Zutritt verschafft und den Wohnraum besetzt. Wir können diesen Zustand in keiner Art und Weise tolerieren…" Sicherheitschef Beat Müller weist die Besetzergruppe nach Rücksprache mit der Bauabteilung im Schreiben auf die bevorstehende Sanierung des Gebäudes hin und setzt ihnen eine Räumungsfrist bis zum 9. Juni, Mitternacht. Müller: "Lässt man diesen Termin verstreichen, werden wir die Freigabe mit rechtlichen Mitteln durchsetzen."

Die roten Herzli am Zaun des ETH-Grundstücks Vogelsangstrasse 11 sind verschwunden. (1) Das Gebäude wird jedoch immer noch besetzt gehalten. Aber im Gegensatz zum letzten Besuch waren die das Haus Besetzenden beim Besuch von ETH Life anwesend: 20 obdachlose Frauen und Männer der Dada-Gruppe des "Cabarets Voltaire" vom Kreuzplatz.

Nach einem "Abstecher" über eine leerstehende Fabrik haben sie das ETH-Haus an der Vogelsangstrasse gefunden, in das sie am Montag mit Sack und Pack eingezogen sind. "Sack und Pack", weil sie, seit sie das Haus am Kreuzplatz räumen mussten, mit grossem Fundus an Atelierutensilien und Cabaretmöbeln unterwegs sind. "Wir hatten gehofft, hier eine Sommerresidenz zu finden. Jetzt heisst es wieder eine neue Bleibe zu suchen, zusammenzupacken und Lastwagen zum Zügeln zu organisieren", so einer der Besetzer. Die Dadaisten hoffen auf ein Ende der Odyssee, um sich wieder voll der Kunst widmen zu können.