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Rubrik: News
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Publiziert: 17.10.2001 06:00

US-Studie zeigt: Beten könnte In-Vitro-Fertilisationen beeinflussen
Gebete und In-Vitro-Fertilisation

(cm) Die Forschenden geben zu, dass ihnen ihre Resultate unglaublich erscheinen. Denn welcher Wissenschaftler hätte darauf gewettet, dass eine wissenschaftlichen Studie zeigt, dass Beten einen Einfluss auf die Techniken der modernen Reproduktionsmedizin haben könnte. Doch genau das fanden Forschende der Columbia University in New York. Ihre Arbeit, erschienen in der September-Ausgabe des Journal of Reproductive Medicine, deutet darauf hin, dass Beten die Schwangerschaftsrate nach In-Vitro-Fertilisationen von 26 auf 50 Prozent erhöht.

Die Studie umfasste 199 Frauen in Südkorea, die eine In-vitro-Fertilisation planten. Sie wurden zufällig in zwei Gruppen eingeteilt. Bei der einen Gruppe wurde eine herkömmliche Laborbefruchtung durchgeführt. Für die andere Hälfte der Frauen beteten Personen in den USA, Kanada und Australien. Diese hatten höchstens Fotos der Patientinnen, kannten diese aber nicht. Die Gebete begannen jeweils innerhalb der fünf Tage, in welchen die erste Hormonbehandlung für die Entwicklung der Eier stattfand, und wurden drei Wochen weitergeführt.

Weder die koreanischen Frauen noch die behandelden Ärzte und das Pflegepersonal wussten von den Gebeten. Neben der fast doppelt so hohen Schwangerschaftsrate bei "Gebetsgruppe" fanden die Forschenden auch, dass ältere Frauen mehr von den Gebeten profitierten als jüngere.


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Bruno Imthurn, Leitender Arzt am Departement Frauenheilkunde des Universitätsspitals Zürich, und dort verantwortlich für die Fortpflanzungsmedizin, will sich nicht auf die Aeste hinaus lassen. Er müsste die Studie genauer kennen, um ein Urteil abgeben zu können, sagt er gegenüber ETH Life. Grundsätzlich sei es aber so, dass man in der Wissenschaft allem gegenüber offen sein müsse. "Wenn man die Möglichkeit nicht materieller Einflüsse zum vorneherein nicht ausschliesst, dann ist die gemachte Beobachtung denkbar." Eine wissenschaftliche Erklärung für diese Beobachtung müsse aber erst noch geliefert werden.

Die Studie, die wissenschaftlich gesprochen doppelblind und randomisiert durchgeführt wurde, soll durch weitere ergänzt werden, um der Gültigkeit und möglichen Mechanismen auf die Spur zu kommen. Wie weit sich, wenn überhaupt, solche Phänomene auf andere Gebiete ausdehnen lassen, ist natürlich ebenfalls noch unklar. Oder gibt es vielleicht schon Physiker, die für die kalte Kernfusion beten?




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