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Rubrik: News
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Publiziert: 12.06.2002 06:00

Wolfgang-Pauli Vorlesungen
Stringtheorie vorgestellt

(nap) An den diesjährigen Wolfgang-Pauli-Vorlesungen spricht der Physiker Nathan Seiberg, Professor am Institute for Advanced Study, Princeton, USA. Seiberg bildete sich in Israel zum Physiker aus, wo er 1982 seinen PhD am Weizmann-Institut erhielt. Nachher verbrachte er einige Jahre als Mitglied des Institute for Advanced Study in Princeton und war Professor für Physik am Weizmann Institute for Science sowie an der Rutgers University.

Am Montag stellte Seiberg im Auditorium Maximum der ETH Zürich in seiner Eröffnungsvorlesung mit dem Titel "The Pursuit of Unification: Fullfilling Einstein's Dream" einem breiten Publikum die Stringtheorie vor: sein Spezial- und Forschungsgebiet.

Eindrücklich präsentierte Seiberg als thematischen Vorspann anhand weniger Folien die Physikgeschichte des 20. Jahrhunderts bevor er sich einer allgemeinen Fassung der Stringtheorie näherte. Die Physik sei geprägt worden durch Persönlichkeiten wie Albert Einstein und Wolfgang Pauli, beides Physiker, die an der ETH Zürich tätig waren. "Zürich muss auf Forscher inspirierend wirken", mutmasste Seiberg.

Die physikalische Forschung im letzten Jahrhundert sei von der Quantentheorie, der speziellen und der allgemeinen Relativitätstheorie bestimmt gewesen. Die Geschichte der Stringtheorie gehe in die 60er Jahre zurück. In ihr seien die allgemeine Relativität und das Standard Model (Theorie der fundamentalen Partikel und wie sie interagieren) vereinigt. Schwerkraft sei die logische Konsequenz der Stringtheorie.


Stringtheorie

Die Stringtheorie ist eine physikalische Theorie zur Beschreibung der Natur. Nach der Stringtheorie besteht die Materie nicht aus kugelförmigen Atomen, sondern aus fadenartigen Gebilden: den Strings. Diese Strings bestehen aus einem einzigen Stoff. Nur durch die unterschiedlichen Frequenzen ihrer Schwingungen treten sie als verschiedene Elemente auf. Zur Erklärung der Stringtheorie ist ein mehrdimensionaler Raum notwendig. Für dessen Beschreibung wird noch eine adäquate mathematische Ausdrucksweise gesucht. Mit der Stringtheorie können viele Verbindungen zu vielen Bereichen der Physik und Mathematik hergestellt werden, zum Beispiel zur Teilchenphysik und zur relativistischen Quantenfeldtheorien.




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seiberg
Der Physiker Nathan Seiberg spricht an den Pauli-Vorlesungen

Am Schluss eines intensiven Parcours durch physikalische Gedankengänge fasste Seiberg "The State of the Art" der Stringtheorie zusammen. Die Suche der Physiker nach einer einheitlichen Theorie, die unsere Welt beschreibt, hat eine lange Geschichte. Die Stringtheorie sei im Moment der einzige Kandidat für eine komplette Theorie der Natur (The Pursuit of Unification). Ihre Bestätigung wird einen experimentellen Nachweis fordern, der noch nicht vorliegt (Fullfilling Einstein's Dream). Die fundamentalen Prinzipien, die der Theorie zu Grunde liegen, seien im Moment noch nicht ganz nachvollziehbar.

Weitere Vorlesungen von Seiberg zur Stringtheorie, die sich vor allem an ein Fachpublikum richten:

11. Juni: "String Theory: a Status Report" (20.15 Uhr Auditorium Maximum)

13. Juni: "Strings in a Time Dependent Orbifold" (17.15 Uhr Auditorium Maximum)


Wolfgang-Pauli Vorlesungen

Zur Erinnerung an den Nobelpreisträger und ETH-Physikprofessor Wolfgang Pauli wird seit 1962 jedes Jahr ein Spitzenforscher an die ETH eingeladen, um allgemein verständlich aus seiner aktuellen Forschung zu berichten. Im dreijährigen Rhythmus werden abwechslungsweise Forscher aus den Gebieten Theoretische Physik, Mathematik und Biowissenschaften eingeladen.



Wolfgang Pauli: www.ethz.ch/overview/nobelprize/people/w-pauli-de.html




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