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Rubrik: News
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Publiziert: 12.06.2006 06:00

Konzert des Akademischen Orchesters
Starke musikalische Bilder

(cm) Bilder werden nicht nur durch optische Reize vermittelt, sondern sie können auch durch Musik hervorgerufen werden. Das bewies das Akademische Orchester letzten Samstag bei seinem Konzert in der Zürcher Tonhalle. Bildgewaltig setzte es die programmatischen Stücke um, welche den Rahmen des Konzertabends bildeten. Bei der Balletsuite „Der Bolzen“ von Dmitri Schostakowitsch fühlte man die Maschinen, erkannte aber auch das Witzige des Kutschers.

Überzeugender "Eiertanz"

Berühmter als diese musikalischen Bilder sind jene, die Modest Mussorgksy in „Bilder einer Ausstellung“ umsetzte. Obwohl viele prominente Vergleiche bestehen, gelang selbst der „Eiertanz“ der Küken überzeugend. Mag man im Detail Kritikpunkte finden – die grundsätzlich brillante Trompete hetzte beispielsweise bei „Samuel Goldenberg und Schmyle“, wie sie es schon im letzten Satz des Ballets getan hatte –, so konnte man sich dem pathetischen, aber trotzdem nicht plumpen Schluss mit dem „Tor von Kiew“ kaum entziehen.


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In den Bann zog die Zuhörer auch die Solistin Anita Leuzinger, die das erste Cellokonzert von Schostakowitsch interpretierte. Dieses beginnt atypisch mit dem Soloinstrument, was Leuzinger aber nutzte, um mit einer musikalischen Energiespritze das Umfeld zu elektrisieren. Danach verlief der erste Satz wie – der Ausdruck sei erlaubt – ein Trip in hohem Tempo auf Orchesterwogen und -spritzern.

Wunderschön singendes Cello

Dieses wurde dann im Schlusssatz noch überboten, der an eine Hetzjagd erinnerte. Als Kontrast dazu stand der langsame zweite Satz, in dem die Solistin ihr Cello ohne die häufig gehörte, penetrante Üppigkeit wunderschön singen liess. Das Cellokonzert rief insgesamt weniger konkrete Bilder hervor als die anderen zwei Stücke. Das war aber kein Nachteil, denn es zeugte nur davon, dass Musik nicht auf Bilder angewiesen ist, auch wenn sie sie erzeugen kann.




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