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Rubrik: News
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Publiziert: 21.02.2005 06:00

ETH-Rat prüft EMPA-Verlegung
Zieht die Empa nach Lausanne um?

(mib) „Im Auftrag des ETH-Rats wird ein Szenario für die Zusammenlegung der Materialforschung ausgearbeitet“, berichtete die NZZ kürzlich. Davon betroffen wären die beiden Standorte der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) in Dübendorf und St.Gallen. Treibende Kraft hinter den Ideen sei EPFL-Präsident Patrick Aebischer, der damit die bestehende Abteilung Materialwissenschaften an seiner Hochschule stärken wolle. Auch ETH-Ratspräsident Alexander Zehnder könne der Idee Sympathien abgewinnen, berichtete die NZZ.

In St.Gallen kann man dem Gedankenspiel nicht viel abgewinnen. CVP-Gemeinderätin Trudi Cozzio hat im Stadtparlament bereits eine Anfrage über die Folgen eines Wegzuges eingereicht, und St.Gallens Regierungspräsident Josef Keller meinte zur jüngsten Entwicklung gegenüber dem St.Galler Tagblatt: „Kommt nicht in Frage!“

Dass ein Umzug diskutiert wird, ist in der Tat überraschend: Im Herbst 2002 antwortete der Bundesrat auf eine Interpellation von Nationalrat Peter Weigelt (FDP/SG): „Die Organisationsverordnung der Empa statuiert auf der organisatorischen Ebene neu eine gemeinsame Direktion für alle drei Standorte. Der Standort St.Gallen wird dadurch nicht geschwächt (…) Eine gemeinsame Professur 'Medientechnik’ mit der ETH Zürich und die verstärkte Zusammenarbeit mit der Universität St.Gallen und den Fachhochschulen tragen das ihre zur Stärkung des Empa-Standortes St.Gallen bei“ (1). Und auf eine Interpellation der FDP-Fraktion im St.Galler Kantonsrat antwortete der Regierungrat: „In den bisher geführten Gesprächen herrscht Einigkeit darüber, dass der Reformprozess nicht darauf hinauslaufen darf, den Standort St.Gallen zu schwächen und die Empa St.Gallen von Zürich aus zu lenken“ (zum Zeitpunkt der Interpellation wurde befürchtet, dass die Empa-St.Gallen mit der Empa-Dübendorf zusammengelegt werden könnte). Diese Haltung bestätigte – gemäss St.Galler Tagblatt – ETH-Ratspräsident Alexander Zehnder im Herbst dem St.Galler Regierungspräsidenten Josef Keller. Ebenfalls antwortete Zehnder im Oktober 2004 an einer Medienkonferenz auf eine entsprechende Journalistenfrage, dass am Empa-Standort in St.Gallen nicht gerüttelt werde.

Der Idee eines möglichen Umzugs von Dübendorf nach Lausanne kann auch Empa-Direktor Louis Schlapbach wenig abgewinnen. Nach Meinung Schlapbachs soll an den bestehenden Standorten in St.Gallen und Dübendorf festgehalten werden. Zusammen mit anderen Institutionen des ETH-Bereichs, die sich mit Materialwissenschaften befassen, soll nach Meinung des Empa-Direktors ein Kompetenznetzwerk geschaffen werden.

In Lausanne sind die Szenarien erfreut aufgenommen worden. In einem Kommentar in 24heures schreibt Wissenschaftsjournalist Jean-Jacques Daetwyler, ein Umzug sei forschungspolitisch richtig und für die Westschweiz gerecht.


Droht der Empa der Umzug nach Lausanne? Betroffen wären 500 Angestellte in Dübendorf und 200 in St.Gallen (Bild). gross


Fussnoten:
(1) Über die Bundesratsantwort berichtete ETH Life am 19. Mai 2003 unter dem Titel „Empa bleibt in St.Gallen“: www.ethlife.ethz.ch/articles/empasg.html



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