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Die Stereochemie der Fullerene Chirale Fussbälle |
(mib) Fussballspieler bekommen in der Regel keinen Nobelpreis – ausser sie heissen Robert F. Curl, Richard E. Smalley (beide Rice University, Houston) und Harold W. Kroto (University of Sussex, Brighton). Den drei Chemikern ist das Unmögliche 1996 gelungen (1): Sie haben fünf Jahre zuvor bei Experimenten mit Kohlenstoffklustern ein Molekül mit genau 60 Kohlenstoffatomen gefunden und dafür die begehrte Auszeichnung erhalten. Diese dritte Modifikation des Kohlenstoffs (neben Graphit und Diamant) wird als Fulleren bezeichnet, benannt nach dem Architekten Buckminster Fuller, der für die Weltausstellung 1967 eine geodätische Kuppel konstruierte. Besonders am Fulleren C60 ist, dass die 60 Kohlenstoffatome auf einer Kugeloberfläche verteilt werden können, die einen Durchmesser von 0,7 Nanometer misst. Kurze Zeit nach der Entdeckung von C60 wurde das elipsenförmige C70 nachgewiesen, gefolgt von den Fullerenen C76, C78 und C84. Interessant ist das C76. Es ist asymmetrisch gebaut und chiral, liegt also optisch sowohl in einer Rechts- wie auch in einer Linksform vor. Die Arbeitsgruppe um ETH-Chemieprofessor François Diederich (2) stellt nun im Fachmagazin „Topics in Stereochemistry“ in einem Übersichtsartikel die stereochemische Bedeutung dieses und anderer chiraler Fullerene vor (3). In ihrem Beitrag schreiben die Autoren, dass der Chiralität von vielen Molekülen meist zu wenig Beachtung geschenkt werde: „Wir hoffen, dass der Reviewartikel die faszinierenden Aspekte der Fullerene und ihrer Verbindungen populärer macht“, heisst es im Beitrag. |
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