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Rubrik: News

Ausstellung zum 150. Geburtstag von Nikola Tesla
Verkannter Pionier der Elektrizität

Published: 02.03.2006 06:00
Modified: 02.03.2006 09:48
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(mb) Er hat das Radio erfunden, den ersten Wechselstrom-Motor entwickelt und gilt als Vater der Roboter: Nikola Tesla. In diesem Jahr wäre er 150 Jahre alt geworden. Das Department Informationstechnologie und Elektrotechnik und die Tesla Society Schweiz (1) präsentieren eine Ausstellung über den bedeutenden Wissenschaftler, der stets im Schatten seiner Zeitgenossen Thomas Edison oder Albert Einstein stand.

Die Schau „150 Jahre Nikola Tesla – Meister der Elemente“ ist bis 7. März im Foyer des Departments Informationstechnologie und Elektrotechnik (Gebäude ETZ) zu sehen. Sie stellt auf 20 Tafeln Ideen und Schaffen des Elektroingenieurs und Erfinders dar. Gezeigt werden ausserdem der Dokumentarfilm „Der Stromkrieg“ über den Konkurrenzkampf zwischen Teslas und Westinghouses Wechselstrom- und Edisons Gleichstromsystem (2) sowie bisher unveröffentlichte Dokumente und Fotografien über sein Leben.

Nikola Tesla war Serbe und wurde am 10. Juli 1856 im heute kroatischen Smiljan geboren. Nachdem er in Graz, Prag, Budapest und Paris studiert und gearbeitet hatte, wanderte er mit 25 Jahren in die USA aus – nur mit ein paar Cent und einem Empfehlungsschreiben an Thomas Edison im Gepäck. Dieser beauftragte Tesla, seine Gleichstrom-Dynamos weiterzuentwickeln, doch alsbald trennten sich die Männer im Streit wegen finanzieller Differenzen.

Stromstreit mit Edison: Gleichstrom- vs. Wechselstromsystem

Tesla verkaufte seine Patentrechte des von ihm erfundenen zweiphasigen Generators an George Westinghouse. Ein erbitterter Konkurrenzkampf zwischen Gleichstrom- und Wechselstromsystem entfachte sich. Während Edison anhand von Tierversuchen zeigte, welche tödliche Wirkung der Wechselstrom hat, konnten Westinghouse und Tesla bei der Chicagoer Weltausstellung 1893 die Vorzüge Ihres Systems beweisen.


„150 Jahre Nikola Tesla – Meister der Elemente“

Zu sehen ist die Wanderausstellung über Nikola Tesla im Foyer des Departments Informationstechnologie und Elektrotechnik, Gebäude ETZ, Gloriastrasse 35.

Geöffnet: montags bis Freitag von 10 bis 16 Uhr, bis zum 7. März. Danach tourt die Wanderausstellung durch die Ostschweiz.


Tesla experimentierte mit der drahtlosen Übertragung elektrischer Energie, installierte im Wardenclyffe Tower den ersten Radiosender und baute an den Niagara-Fällen ein Wasserkraftwerk, das Wechselstrom produzierte. (Bild: Tesla Society Schweiz)

Tesla experimentierte mit verschiedenen Beleuchtungssystemen, dem Tesla-Transformator zur Erzeugung von Hochfrequenz-Wechselstrom, mit drahtloser Übertragung elektrischer Energie, dem ersten Radiosender und der ersten Fernsteuerung. 700 Patente meldete er in den USA und Europa an.

Ihm waren seine Ideale wichtiger als Geld. Nicht immer konnte er den wirtschaftlichen Nutzen aus seinen vielen Patenten ziehen und so schob er einen grossen Schuldenberg vor sich her. Für seine Forschung, Theorien und Ideen wurde er von der Wissenschaftsgemeinde zuweilen belächelt. Im Alter zog er sich mehr und mehr zurück; Tesla starb 1943. Seine Urne befindet sich im heutigen Nikola-Tesla-Museum in Belgrad.

Tesla Award für ETH-Professor Konrad Reichert

Nach Tesla ist auch ein Preis benannt. Er wird jährlich durch das amerikanische Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) verliehen. (3) In den USA ist dies die höchste Auszeichnung für Verdienste in der Elektrotechnik. In diesem Jahr wird Konrad Reichert mit dem renommierten IEEE Nikola Tesla Award ausgezeichnet. Er war von 1979 bis 1997 ETH-Professor für Energiewandlung am früheren Institut für elektrische Maschinen. Zur Begründung heisst es bei der IEEE: „For his contributions to the development of numerical methods and computer analysis and simulation of electrical machines and devices.”

Footnotes:
(1 Tesla Society Schweiz: www.teslasociety.ch
(2 Populärwissenschaftlicher Dokumentarfilm „Der Stromkrieg“: www.zdf.de/ZDFde/inhalt/1/0,1872,2151297,00.html
(3 IEEE Nikola Tesla Award für Verdienste in der Elektrotechnik: www.ieee.org


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