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Rubrik: News
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Publiziert: 22.03.2007 06:00

Zwölfte Schweizer Informatikolympiade an der ETH Zürich
Olympisches Feuer im Computer

Der „SOI-Tag“ am 17. März 2007 im Audimax der ETH beschloss die erste Runde der jährlichen Schweizer Informatikolympiade. Ein Interview mit Giovanni Serafini, Mitglied im Organisationsteam der Schweizer Informatikolympiade und Fachdidaktiker an der Professur für Informationstechnologie und Ausbildung des Departements Informatik der ETH Zürich.

Interview: Katja Abrahams

Wie ist der „SOI-Tag“ verlaufen, der den krönenden Abschluss der ersten Runde der Schweizer Informatikolympiade bildete?

Giovanni Serafini: Sehr zufrieden stellend! Es waren gut 20 Wettbewerbsteilnehmer anwesend, die sehr interessiert und motiviert waren. Es wurden ausgewählte Aufgaben aus der ersten Runde besprochen. Ausserdem gab es einen Online-Wettbewerb im Programmieren. Spannende Einblicke in Leben und Arbeit von Informatikern vermittelten drei abwechslungsreiche Vorträge von Professor Jürg Nievergelt über Algorithmik, von ETH-Absolvent und Google-Mitarbeiter Thomas Dübendorfer über Google Suchergebnisse und die Unternehmenskultur. In Professor Ivo Sbalzarinis Vortrag ging es um die Verbindung von Informatik mit Biologie und anderen Naturwissenschaften.

Worum geht es bei der Informatikolympiade?

Die Schweizer Informatikolympiade (SOI) ist ein Programmierwettbewerb für Jugendliche unter 20 Jahren, die noch nicht an einer Universität oder Fachhochschule immatrikuliert sind. Sie ist eine von fünf Wissenschaftsolympiaden, die alle im Verband Schweizer Wissenschaftsolympiaden zusammengeschlossen sind. Die SOI dient gleichzeitig als nationaler Programmierwettbewerb und als Qualifikationsturnier für die Internationale Informatikolympiade (IOI), die jedes Jahr in einem anderen Land stattfindet. Dieses Jahr wird sie vom 15. bis 22. August in Zagreb ausgetragen.

Können Sie den Ablauf des Programmierwettbewerbs schildern?

Dieses Jahr haben wir einiges geändert: Es gibt nun drei statt zwei Runden, ausserdem versuchen wir, die Lehrer verstärkt in das Informatiktraining, das wir zusätzlich anbieten, zu integrieren. Die erste Runde findet online statt und besteht aus zwei Teilen, einer praktischen Programmieraufgabe und einer theoretischen Aufgabe, bei der ein Algorithmus zur Lösung eines Problems entwickelt und analysiert werden muss. Die besten 100 Teilnehmer der ersten Runde nehmen Ende März an der Vorausscheidung fürs Finale teil. Die Finalrunde mit den besten 15 bis 20 findet an zwei Wochenenden Ende Mai oder Anfang Juni statt. Die besten vier aus der Schweiz dürfen dann im August nach Zagreb zur Internationalen Informatikolympiade fahren.


Die Teilnehmer der 12. Schweizer Informatikolympiade an der ETH Zürich (Bild: Petar Marjanovic). gross

Wie setzt sich das Organisationsteam der Informatikolympiade zusammen?

Im Organisationsteam befinden sich ehemalige Teilnehmer und Personen aus dem Umfeld der ETH. Prof. Juraj Hromkovic und die Professur für Informationstechnologie und Ausbildung der ETH Zürich unterstützen den Verein Schweizer Informatik-Olympiade und den Verband Schweizer Wissenschafts-Olympiaden fachlich und organisatorisch bei der Durchführung des Wettbewerbs. Dabei sind wir natürlich besonders an der Förderung der Jugendlichen in diesem Bereich interessiert, da es momentan noch keinen Informatikunterricht an Schweizer Gymnasien gibt.

Wie rekrutieren Sie die Teilnehmer?

Sehr wichtig sind persönliche Beziehungen. Die jetzige Wettbewerbsleitung besteht aus ehemaligen Teilnehmern, die guten Kontakt zu ihrer Schule halten und somit viele Gymnasiasten anziehen können. Wir schreiben darüber hinaus alle Kantonsschulen an und machen auch Werbung über unserer Website www.soi.ch. Der Grossteil der zurzeit leider fast ausschliesslich männlichen Teilnehmer stammt aus der Deutschschweiz, und auch einige Westschweizer sind dabei. Nur die Tessiner konnten wir leider dieses Jahr nicht motivieren, obwohl wir unseren Webauftritt ins Italienische übersetzt haben.

Wie bereiten sich die Schweizer Gewinner auf den internationalen Wettbewerb vor?

Nach der Finalrunde gibt es ein weiteres Camp für die besten vier und eine Auswahl der Finalteilnehmer als Vorbereitung für die Internationale Informatikolympiade. Zu unseren Trainingsveranstaltungen laden wir auch Vertreter des slowakischen Teams ein, da Prof. Hromkovic als Slowake sehr gute Verbindungen dorthin hat und die Slowakei eine sehr lange Tradition an internationalen Olympiaden vorzuweisen hat. Neben dem fachlichen Austausch kommen so auch die interkulturelle und die menschliche Seite nicht zu kurz.

Wie gut hat die Schweiz in den letzten Jahren bei der Internationalen Informatikolympiade abgeschnitten?

Ziemlich gut! Es hat bereits mehrere Silber- und Bronzemedaillen für die Schweiz gegeben, und wir sind zuversichtlich, dass es in den nächsten Jahren auch mal eine Goldmedaille geben wird. Es ist schon erstaunlich, wie viel Know-how sich die Schüler alleine angeeignet haben, und dies meist ohne die Unterstützung von Lehrern oder anderen Fachleuten.


Literaturhinweise:
Weitere Informationen zur Schweizer Informatikolympiade unter www.soi.ch



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