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Rubrik: News |
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Erhöhte Aufnahme von Stickstoff in Weissklee Auf Kohlendioxid-Druck reagiert |
(cm) Die Kohlendioxid-Konzentration nimmt zu. Das wirft natürlich die Frage auf, wie verschiedene Organismen darauf reagieren. So untersuchen beispielsweise Forscher der Universität Basel und des Paul-Scherrer-Instituts, ob Bäume im Wald schneller wachsen, wenn sie zusätzlich mit Kohlendioxid begast werden. Erste Resultate zeigen, wie die NZZ gestern berichtete (1), dass die Bäume höchstens kurzfristig ein erhöhtes Wachstum aufweisen. Dass wiederum bedeutet aber nicht allgemein, dass Pflanzen die veränderten Umweltbedingungen ignorieren. ETH-Forscher vom geobotanischen Institut konnten zeigen, dass der weisse Klee (Trifolium repens) mehr Stickstoff aufnimmt, wenn der Kohlendioxiddruck erhöht wird (2). Um diesen Effekt zu erhalten gingen die Wissenschaftler folgendermassen vor: Sie isolierten von zwei verschiedenen Proben die Mykorrhiza, ein Pilz, welcher die Wurzel höherer Pflanzen besiedelt sowie diese mit Nährstoffen versorgt und im Gegenzug dafür Kohlenhydrate erhält. Die eine Probe stammte dabei von Pflanzen, die acht Jahre erhöhtem Kohlendioxiddruck ausgesetzt waren, die andere war eine Kontrolle.
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Mit den isolierten Mykorrhizen wiederum wurde der weisse Klee geimpft. Dabei bewirkten die Pilze, die vom Kohlendioxid-reichen Experiment stammten, eine Erhöhung des Stickstoffgehalts in den Blättern ihres neuen Wirtes um10 Prozent. Als die Forscher nur noch den Stickstoff massen, der über die Wurzel und somit über die Mykorrhiza in die Pflanzen gelangte, kam es sogar zu einem Unterschied von 50 Prozent. Insgesamt deuten die Resultate darauf hin, dass ein erhöhter Kohlendioxidgehalt in der Luft, die Pflanzen einen Pilzpartner suchen lässt, der sie vermehrt mit Stickstoff versorgt. Interessant dürfte sein, ob das auch für Pflanzen gilt, die Stickstoff hauptsächlich über die Mykorrhiza aufnehmen und nicht wie der weisse Klee noch von Stickstoff fixierenden Bakterien profitiert. |
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