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Rubrik: News
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Publiziert: 03.02.2005 06:00

Gemeinderatsdebatte über das Campus-Projekt der ETH
Stadt begrüsst Science City

(nst) Einige Geduld musste aufbringen, wer gestern Mittwoch Abend im Zürcher Gemeindeparlament die traktandierte Debatte über mehrere Vorstösse zur „Science City“-Vision der ETH verfolgen wollte. Denn den Löwenanteil des Zeitbudgets der 125. Sitzung dieser Legislatur absorbierte die polarisierende Auseinandersetzung über die Erneuerung der städtischen Asylorganisation.

Ansporn zum Stellungsbezug

Die Debatte über Science City konnte dann zwar begonnen, aber nicht beendet werden, da sich nicht weniger als 16 Votanten zu den sieben dringlichen Vorstössen zum Thema (zwei Interpellationen und fünf Postulate) äussern wollten. Den Anfang machte eine Fraktionserkläung der FDP, die sich zu einer „vehementen Unterstützung“ für das Vorhaben der ETH bekannte. Es stelle einen wichtigen Baustein der Entwicklung des Hochschulstandorts Zürich und damit eine Chance dar, so die FDP. Befürchtungen, dass Science City den Standort Hönggerberg belasten könnte – etwa mit spürbar mehr Autoverkehr, seien bei näherer Prüfung des Projekts unbegründet. Die diesbezüglichen, von grüner Seite vorgetragenen Bedenken (1) kritisierte die FDP als „kleinlich“, ja als „gefährlich“ für den Werkplatz Zürich.

Stadtrat steht hinter der Vision

In der Antwort auf eine Interpellation der FDP-Gemeinderäte Alexander Jäger und Marcel Knörr hat der Stadtrat im Dezember 2004 eine Position vertreten, die jener der FDP nahekommt: Die ETH müsse sich baulich und betrieblich entfalten können. Nicht nur die Stadt, sondern der ganze Wirtschaftsraum Zürich würde von der Realisierung dieser Vision profitieren, schreibt der Stadtrat. Er unterstütze deshalb das Projekt "voll und ganz".


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Zufrieden zeigt sich die Stadtregierung darüber, dass das dezidiert auf öffentlichen Verkehr ausgerichtete Mobilitätskonzept der ETH vorsehe, den Autoverkehr vom und zum Hönggerberg mindestens prozentual nicht anwachsen zu lassen.

Moderate Kritik

Als moderat und konstruktiv lässt sich zusammenfassen, was gestern von SP- und Grünen-Seite als Kritik an Science City geäussert wurde. Man wolle das Projekt mitgestalten, nicht verhindern, lautete der Tenor. Für Andreas Ammann von der SP ist die Beschränkung der Erweiterungsbauten auf die bestehende Bauzone zentral. Das wichtige Naherholungsgebiet am Hönggerberg dürfe nicht tangiert werden. Die SP findet, es stehe der ETH gut an, Science City zur Pionierzone für Nachhaltigkeit zu machen und ein Pilotprojekt „Autofreies Wohnen“ durchzuführen. Zudem wünscht sich die SP, dass möglichst viele der geplanten Neubauten den Null-Energie-Standard erfüllen.

Verkehrsfolgen umstritten

„In Sachen Verkehr bin ich noch nicht zufrieden“, erklärte Pierino Cerliani (Grüne), der das Thema Science City mit einer Anfrage im vergangenen Sommer ins Stadtparlament gebracht hatte. Für ihn sei nicht klar, ob der Bau von gegen 1'000 Wohneinheiten nicht doch zu mehr PW-Fahrten führe. Denn bekanntlich werde in der Freizeit am meisten Auto gefahren, sagte der an der ETH ausgebildete Architekt. Er sehe zwar am Hönggerberg künftig eher ein „Science Village“ als eine „Science City“. Zu einer solchen würde Cerliani lieber gleich die ganze Stadt Zürich mit ihren Bildungs- und Forschungsangeboten erklären. – Und dennoch: Er werde den Stadtrat und die ETH darin unterstützen, die Sache „auf einen guten Weg zu bringen“.


Literaturhinweise:
Mehr zu Science City finden Sie unter: www.sciencecity.ethz.ch

Fussnoten:
(1) Zu einer entsprechenden Unterschriftensammlung siehe den „ETH Life“-Bericht „Science City in politischer Arena“ vom 8. September 2004: www.ethlife.ethz.ch/articles/scdiscuss.htm



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