(nst) "Das Fernziel heisst 50 Prozent", sagt Zsuzsanna Liptak, Assistentin am Departement Informatik. "So hoch sollte künftig der Frauenanteil bei den Informatikstudierenden sein", postuliert die Mitverantwortliche für Frauenförderung in diesem Fach. Das ist - noch - Wunschdenken: Heute sind gerade mal fünf Prozent der Informatikstudierenden an der ETH weiblichen Geschlechts. Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel der technischen Hochschule im norwegischen Trondheim. Dort sind 34 Prozent der Informatikstudierenden Frauen. Erfreulich immerhin ist, dass an der ETH im Jahr 2000 der Frauenanteil bei den Neueingetretenen auf die Rekordhöhe von über 14 Prozent geklettert ist.

Seit 1993 betreibt das Departement Informatik gezielt Frauenförderung, und seit 1999 führt es in diesem Rahmen einwöchige Einführungskurse durch. Kommende Woche findet wieder ein solcher Kurs statt. Die Bezeichnung "Schnupperstudium" ist dabei eigentlich zu harmlos: Von Montag bis Freitag werden die potenziellen Informatikstudentinnen intensiv mit Informatik-Inhalten konfrontiert; unter anderem gibt es eine Einführung in die Programmiersprache Pascal und in die Kryptographie.

Für Nachhaltigkeit sorgen ein umfangreiches Skript und die Erlaubnis, mit den verwendeten Programmen zuhause weiterarbeiten zu können. Auch ein Ausflug ist dabei: zum IBM Research Lab in Rüschlikon, einem der diesjährigen Sponsoren. Ziel der Veranstaltung ist es, bei den jungen Frauen, die oft kaum Informatikkenntnisse aus der Mittelschule mitbringen, Hemmschwellen abzubauen und die Lust aufs Studium zu fördern. Einen wichtigen Beitrag dazu liefert auch der schon zur guten Tradition gewordene runde Tisch mit Studentinnen des Departements.

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