ETH Life - wissen was laeuft

Die tägliche Web-Zeitung der ETH Zürich - in English

ETH Life - wissen was laeuft ETH Life - wissen was laeuft
ETH Life - wissen was laeuft
Home

ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: News
English Version English Version
Print-Version Drucken
Publiziert: 11.01.2005 06:00

Eawag erhält den Energy Globe Sonderpreis 2004
Zwei Plastikflaschen für ein Menschenleben

(mib) „Die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung in Südostasien nach der Flutkatastrophe ist eines der grössten Probleme und kann zum Auslöser für Seuchen werden“, schreibt Cornelia Kirchweger von Energy Globe in einer Medienmitteilung. „Doch es gibt eine simple Methode diese Gefahr abzuwenden: Mit zwei Plastikflaschen pro Person, einer Wellblechunterlage und sechs Stunden Sonne wird verschmutztes Wasser zu geniessbarem Trinkwasser.“

Entwickelt wurde das System seit 1991 an der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (Eawag) (1). Dabei wird Wasser in eine PET-Flasche gefüllt und während mehrerer Stunden vorzugsweise auf einen Blechdach in die Sonne gelegt. Durch die UV-Bestrahlung und die Erwärmung auf etwa 50 Grad Celsius werden Krankheitserreger abgetötet. „Fäkal-Coli-Konzentrationen werden um 4 bis 5 Zehnerpotenzen reduziert, und auch der Erreger der Cholera (Vibrio cholerae) wird inaktiviert. Das UV-A-Licht schädigt die Erbsubstanz von Bakterien und Viren, so dass die Organismen absterben oder sich zumindest nicht mehr vermehren können“, heisst es in der Projektinformation der Eawag.

Das Eawag-Projekt Sodis (Solar Water Disinfection) (2) wurde nun mit dem Energy Globe Sonderpreis 2004 ausgezeichnet (3), einem der weltweit bedeutendsten Umweltpreise. Verliehen wird die Auszeichnung am 27. April 2005 an der Weltausstellung in Japan.

„ Die Energy Globe Organisatoren haben dieses unglaublich einfache System prüfen lassen, und einen Praxistest in Kenia durchgeführt. Alle Versuche zeigten, dass in diesen Flaschen nach Ablauf der sechs Stunden tatsächlich entkeimtes Trinkwasser war“, schreibt Cornelia Kirchweger weiter. „Mit diesem System können die von der Flutkatastrophe betroffenen Menschen in Asien auf einfachste Art mit Trinkwasser versorgt werden. In Asien wird Sodis unter anderem in Teilen von Indonesien, Indien und Sri Lanka verwendet.“

Mindestens ein Drittel der Bevölkerung in Entwicklungsländern hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die schlechte Wasserversorgung ist ein grosses Gesundheitsrisiko für viele Menschen, Sodis kann helfen. gross


Die solare Trinkwasserdesinfektion ist eine einfache Methode zur Verbesserung der Trinkwasserqualität. Sodis zerstört Krankheitserreger im Trinkwasser mit Hilfe von Sonnenlicht. Bilder: Energy Globe gross


Literaturhinweise:
Über das Projekt Sodis berichtete ETH Life am 9. Juni 2004 unter dem Titel „Geld für billiges Trinkwasser“: www.ethlife.ethz.ch/articles/LionsSODIS04.html. Siehe dazu auch den "ETH Life"-Tagesbericht vom 10. Januar 2005: www.ethlife.ethz.ch/articles/tages/Tsunami.html

Fussnoten:
(1) Eidg. Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz: www.eawag.ch/
(2) Sodis: www.sodis.ch/
(3) Energy Globe Sonderpreis 2004: www.energyglobe.at/web/energyglobe_de/view.php?MENUEID=142&TEMPID=&USERNAME=



Sie können zu diesem Artikel ein Feedback schreiben oder die bisherigen lesen.




!!! Dieses Dokument stammt aus dem ETH Web-Archiv und wird nicht mehr gepflegt !!!
!!! This document is stored in the ETH Web archive and is no longer maintained !!!