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Rubrik: News
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Publiziert: 18.01.2006 06:00

Neue Studie des Bundesamts für Statistik
Arbeit ist ein Muss

(per) Neun von zehn Studierenden erhalten für ihr Studium von den Eltern mehr als die Hälfte ihres Monatsbudgets. Acht von zehn Studierenden arbeiten für Geld, auch während des Semesters. Das sagt die neue Studie des Bundesamts für Statistik (BFS) zur sozialen Lage der Studierenden in der Schweiz 2005, die gestern Dienstag der Öffentlichkeit präsentiert wurde. (1)

Das Monatsbudget für Studierende beträgt im Durchschnitt 1'650 Franken. Wer auswärts wohnt – immerhin zwei Drittel der Befragten, braucht 1'900 Franken pro Monat. Im Elternhaus lebt es sich mit 1'300 Franken monatlich etwas günstiger. Grosse Ausgabenposten sind neben der Miete auch Kleidung, Ernährung und Gesundheit. 20 bis 36 Prozent des Monatsetats „opfern“ die Studierenden für studienbezogene Ausgaben, wie Verkehrsabos oder Studiengebühren.

Viele Studierende müssen arbeiten

Die Einnahmen kommen im Durchschnitt zu mehr als der Hälfte von den Eltern, 40 Prozent von einer eigenen Erwerbsarbeit oder Ersparnissen. Über drei Viertel der Studierenden geben an, neben dem Studium auch einer bezahlten Arbeit nachzugehen. 83 Prozent waren auch während des Semesters erwerbstätig. Zum Vergleich: In den frühen Siebzigerjahren war nicht einmal jeder Fünfte neben dem Studium noch erwerbstätig. Je älter die Studierenden sind, desto eher gehen sie während des Semesters einer bezahlten Arbeit nach. Bei den 26-Jährigen beträgt dieser Anteil 75 Prozent.

Nur 16 Prozent der Studentinnen und Studenten beziehen Stipendien und Darlehen. Diese sind dann zentral für ihr Einkommen und machen bei denen, die nicht mehr zu Hause leben, 41 Prozent des Budgettotals aus. Damit zeigt sich ein weiterer Trend: Studierende und ihre Eltern tragen immer häufiger die Kosten eines Studiums selbst. Die Zahl der Stipendienbezüger aber stagniert - trotz steigenden Studierendenzahlen.


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Die Kantone vergeben zudem Stipendien, die oft nicht genügen. Studentenvertreterinnen und -vertreter fordern deshalb eine Reform des Stipendienwesens.

Nicht weit vom Stamm fällt der Apfel. Das gilt auch für Studierende. Mindestens ein Elternteil von 42 Prozent der Studierenden an einer universitären Hochschule haben selbst an einer Universität studiert. Dieser Anteil ist deutlich höher als bei Studierenden an den Fachhochschulen (23 %). Bei nur neun Prozent der angehenden Akademikerinnen und Akademiker verfügt keiner der beiden Elternteile über einen nachobligatorischen Schulabschluss. Bei den Studierenden der Medizin und Pharmazie sowie der musischen und künstlerischen Fachrichtungen lag der Anteil der akademisch gebildeten Eltern sogar bei über 50 Prozent.

Laut Rahel Imobersteg, Co-Präsidentin des Verbandes der Schweizer Studierendenschaften (VSS), hat der Anteil der Studierenden aus einem Elternhaus ohne nachobligatorischen Bildungsabschluss in den letzten 30 Jahren von rund 20 auf 9 Prozent abgenommen, jener mit Akademiker-Eltern hat sich um einen Fünftel erhöht.

Daten wichtig für Hochschulreformen

Für diese Studie befragte das Bundesamt für Statistik im Sommersemester 2005 20'000 Studierende der Universitäten, der Fachhochschulen und der Pädagogischen Hochschulen nach ihrer sozialen Lage. Fast zwei Drittel antworteten. Mit diesen Daten stehen den universitären Hochschulen und erstmals den Fachhochschulen aktuelle Informationen über die soziale und wirtschaftliche Situation ihrer Studierenden zur Verfügung.

Gegen Jahresende erscheint ein weiterer Bericht, der über die nationale und internationale Mobilität der Studierenden Auskunft geben soll. Im Hinblick auf die Hochschulreformen sind Daten über die soziale Lage der Studierenden wichtig, sagte BFS-Direktorin Adelheid Bürgi-Schmelz an der gestrigen Medienorientierung.


Fussnoten:
(1) Die Publikation kann über folgende Adresse heruntergeladen werden: www.studierende-stat.admin.ch



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