(per) Die ETH Zürich schneidet im neuen "swissUp"-Ranking der Naturwissenschaften und der Exakten Wissenschaften im Vergleich mit anderen Schweizer Hochschulen gut ab (1). Hervorragend ist offenbar die Lehrreputation der ETH. Dieses Kriterium richtet sich nach dem Urteil der befragten Professoren, die eine Hochschule aufgrund ihrer Lehrqualität für ein Studium in ihrem Fach empfehlen ohne ihre eigene Institution anführen zu dürfen. In dieser Kategorie gehört die ETH in sechs von sieben Fachrichtungen zur Spitzengruppe. Für die siebte, die Pharmazie, fehlt eine Einschätzung. Auch im Bezug auf die wissenschaftlichen Veröffentlichungen gehört die ETH zu den besten des Landes, wobei als Mass die Zahl der Publikationen pro Wissenschaftler verwendet wurde. Mit 8,4 Publikationen pro Kopf ist die ETH in der Mathematik die beste Hochschule. Den zweiten Platz hinter der EPFL belegt sie in der Physik, mit 14,1 Veröffentlichungen.

Technisch nur das Beste

Die technischen Ausstattungen der ETH sind laut der „swissUp“-Studie ebenfalls vom Feinsten. Die IT-Infrastruktur in der Fachrichtung Informatik sowie die Laborausstattung in Biologie, Pharmazie und Physik werden in der Spitzengruppe angesiedelt.

Als besonders attraktive Studienrichtungen an der ETH gelten im schweizweiten Vergleich die Chemie und die Geowissenschaften. In letzteren sind am meisten Doktoranden pro Professor eingeschrieben.

Etwas eigenartig ist das schlechte Abschneiden der ETH beim Kriterium „Vergabe von Drittmitteln pro Wissenschaftler und Jahr“. Die Geowissenschaften sind neben Chemie und Informatik in der Schlussgruppe klassiert, Pharmazie und Mathematik in der Mittelklasse.

Betreuung der Studierenden mittelklassig

Eine Umfrage unter Studierenden, die ebenfalls in das neue „swissUp“-Ranking der Schweizer Hochschulen einfloss, ist ziemlich ernüchternd. Keine Universität gehört dort zur Spitzenklasse. In die Schlussgruppe kommen an der ETH aufgrund der Studierendenumfrage die Fächer Pharmazie, Informatik und Physik. In der Biologie ist die ETH im Mittelfeld platziert. Schweizer Studierende sind laut „swissUp“ aber bezüglich ihrer Betreuung kritischer eingestellt als ihre Kolleginnen und Kollegen in Deutschland und Österreich.

Durchzogen ist die Bilanz bei der allgemeinen Situation der Studierenden. Diese Beurteilung schliesst nicht nur das eigene Fach ein, sondern bezieht sich auf die gesamte Hochschule. So sind angehende ETH-Physikerinnen und -Physiker über ihre Studiensituation unzufrieden. Bei der Mathematik und der Pharmazie liegt die ETH im Mittelfeld. Top ist sie dagegen bei Biologie und Informatik.

Zweiter Dreiländer-Vergleich

Die neue „swissUp“-Studie, die fünfte seit 2001, beruht auf Daten, die von Umfragen bei über 2700 Studierenden und 1100 Professoren stammen. Ausserdem verwendete „swissUp“ Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BfS) und der Hochschulen. Unter die Lupe genommen wurden elf Studienrichtungen (Biochemie, Biologie, Chemie, Geographie, Geowissenschaften, Informatik, Mathematik, Pharmazie, Physik, Human- und Zahnmedizin). Berücksichtigt wurden acht Universitäten (Basel, Bern, Genf, Freiburg, Lausanne, Neuenburg, italienische Schweiz und Zürich) und die beiden ETH.

Zum zweiten Mal vergleicht „swissUp“ die Schweizer Hochschulen mit Universitäten Deutschlands und Österreichs. Dieser Gesamtvergleich wird erst Anfang Mai veröffentlicht.