(cm) Eine botanische Exkursion ist ein vielseitige Erfahrung. Das Erleben der Landschaft durch eigene Bewegung, das manuelle Begreifen von Pflanzen oder die Wahrnehmung von Blüten- und Vermoderungsgerüchen lassen sich in keiner Weise ersetzen. Trotzdem hat diese Lehrform auch ihre Grenzen: Man kann an einem Exkursionstag die zeitliche Entwicklung eines Vegetationsstandortes über das Jahr nicht erfahren, und Erkenntnisse über den Bodentyp zu gewinnen, ist nur mit grossem Aufwand möglich.

Jetzt gibt es eine neue Möglichkeit, sich die entsprechenden Informationen zu beschaffen. Koni Osterwalder und Anja Klingenböck vom Geobotanischen Institut (1) haben zusammen mit Professor Matthias Baltisberger eine DVD mit virtuellen Exkursionen gestaltet. Professor Ruben Kretzschmar konnte für die Zusammenarbeit in Sachen Bodenkunde gewonnen werden. Am PC kann man damit die Pflanzen eines bestimmten Standortes anschauen, sich das zugehörige Bodenprofil durch den virtuellen Ruben Kretzschmar erklären lassen und sich ein Bild vom jahreszeitlichen Wechsel der Vegetation machen.

Startet man die DVD, gelangt man in ein Hauptmenu mit drei verschiedenen Zugriffsarten: "Ökogrammauswahl", "Überblicke" und "Direktsuche". Über die Direktsuche erreicht man einen mit Namen bekannten Standort am schnellsten. Sucht man eher visuell orientiert, so ermöglichen Überblicke, geordnet nach allgemeinen Kategorien wie "Flussauen" oder "Silikatalpen", den Zugriff auf die Inhalte. In der „Ökogrammauswahl“ können Vegetationen aufgrund ihrer Standorteigenschaften, Höhenstufen und Regionen ausgewählt werden. So kann man beispielsweise gezielt die Vegetationen an sauren, feuchten Standorten in der montanen Stufe der Nordalpen anwählen.

Insgesamt bietet die DVD eine Fülle von Informationen und nutzt die multimedialen Möglichkeiten geschickt aus, um ökologische Zusammenhänge aufzuzeigen. Den Blick über das Panorama schweifen zu lassen, Informationen zu Wasser und pH-Gehalt zu erhalten oder die Landschaft im Zeitraffer durch die Jahreszeiten zu verfolgen, sind alles Optionen, die so kompakt nur in einer virtuellen Exkursion möglich sind. Da stört es auch nicht, wenn bei gewissen Vegetationstypen noch nicht alle möglichen Angaben zugänglich sind.

weiter