Jakob Lindenmeyer

Nach den drei bisherigen Jubiläums-Schwerpunkten "ETH unterwegs", "ETH zuhause" und "ETH für alle" mit der Ausstellung "Welten des Wissens" folgen nächste Woche als krönender Abschluss die "ETH Visionen". Unter diesem Titel will sich die ETH Fragen zur eigenen Zukunft und damit zur Zukunft des Bildungs- und Forschungsstandorts Schweiz stellen. Zudem soll ein Prozess des Nachdenkens in Gang gesetzt werden, der über das Jubiläumsjahr hinaus andauert. Dabei sollen Fragen geklärt werden, wie etwa die Herausforderung der ETH, sich als globale Hochschule mit nationaler Verankerung zu positionieren. "Mit dem Schwerpunkt 'ETH Visionen' möchten wir mit unseren Freunden, Partnern und Konkurrenten Antworten auf diese und weitere Fragen suchen", schreibt ETH-Präsident Olaf Kübler in der Einladungs-Broschüre zur kommenden Veranstaltungs-Woche. (1)

Dieses Nachdenken und die Antwortsuche werden gefördert durch eine organisatorische Grundstruktur mit sechs darin eingebetteten Spezialtagen. Den geografischen Mittelpunkt bildet die Eventbühne in der Haupthalle, auf der während der ganzen Woche die fünf täglichen Fixpunkte stattfinden. Nach einer Begrüssung und dem Tagesüberblick wird das Thema des Tages vorgestellt. Mittags folgt ein Gespräch mit dem Gast des Tages und am Nachmittag gibt es verschiedene Diskussionen. Jeweils abends um 18:15 Uhr verkündet die Groupe de Réflexion das Fazit jedes Themen-Tages. Diese Gruppe setzt sich aus dem jetzigen und dem neuen Präsidenten, sowie aus je einem Repräsentanten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur zusammen. Durch deren gemeinsames Nachdenken sollen die wichtigsten Erkenntnisse der Einzeltage entwickelt, festgehalten und weiter getragen werden.

Workshops am Tag der Lehre

Heute Montag beginnt die Visions-Woche mit dem Tag der Lehre. Im Zentrum stehen hier die zahlreichen Workshops zu unterrichtsnahen Themen wie Grossvorlesungen, Prüfungen, Fallstudien oder das generelle Optimieren von Lehrveranstaltungen. Begleitend laufen öffentliche Demonstrationsvorlesungen zu ETH-Fachgebieten wie Robotik, Integrierte Systeme, Chemie oder Physik. Erfahrene Dozenten referieren über die Lehre der Zukunft, und auf dem E-Learning-Marktplatz zeigen werden anhand fortschrittlicher Projekte die zahlreichen Möglichkeiten des Einsatzes von neuen Technologien im Unterricht aufgezeigt. Zur Auflockerung imitieren Studierende in einer Parodie ihre Professoren in nicht ganz einfachen Situationen. Den krönenden Abschluss des Tags der Lehre bildet die Verleihung des Lehr-Oskars "Golden Owl" an besonders verdiente Lehrpersonen durch die Studierenden-Vereinigung VSETH.

Der nachfolgende Tag der Forschung beschäftigt sich am Dienstag mit folgenden Fragen: Welche Ansprüche stellt die Gesellschaft an die Forschung? Wer legt die Forschungsthemen fest? Oder: Wie entstehen neue Forschungstrends und wie werden sie umgesetzt? Dazu wurden Forschende und Wissenschaftspolitiker aus dem In- und Ausland eingeladen, die in zwei Podiumsdiskussionen, vielen Vorträgen und zahlreichen Gesprächen Antworten auf diese Fragen finden sollen. Abends treffen sich dann die europäischen Forschungsminister mit geladenen Gästen, um über den europäischen Forschungsraum zu diskutieren.

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