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Rubrik: News |
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Aus der Grundlagenchemie: „Umgestülpte“ Distannene Ungewöhnliches Molekül |
(mib) Ein ungewöhnliches Molekül haben die beiden Chemiker Frank Breher und Heinz Rüegger vom Laboratorium für Anorganische Chemie (1) hergestellt: ein „umgestülptes“ Distannene. Das berichten sie in der Fachzeitschrift Angewandte Chemie(2). Mehrfachbindungen zwischen schweren Hauptgruppenelementen sind seit den bahnbrechenden Arbeiten von Michael F. Lappert über Distannene (J. Chem. Soc. Comm. 1973, 317; 1976, 261) und Robert West über Disilene (Science, 1981, 214: 1343) Gegenstand aktueller Untersuchungen, schreiben die beiden Autoren. Seither seien zahlreiche homo- (mit gleichen Liganden) und heteroleptische (mit verschiedenen Liganden) Olefin-Analoga der schweren Elemente der Gruppe 14 isoliert und charakterisiert worden. In ihrer Arbeit haben die beiden ETH-Chemiker Zinnverbindung synthetisiert und im 119-Sn-NMR den intramolekularen Bindungsabstand untersucht. Das Resultat: Die vorliegenden Käfigverbindungen verfügen über keine kovalente Sn-Sn-Bindungen und können deshalb als umgestülpte Distannene beschrieben werden – „die ersten strukturell charakterisierten vierfach R-verbrückten Olefin-Isomere eines schweren Elements der Gruppe 14“, wie die Autoren anmerken. Die Arbeit ist für die Grundlage der Komplexchemie von Interesse. Sie wurde vom Schweizerischen Nationalfonds unterstützt. |
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