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Rubrik: Science Life
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Publiziert: 15.09.2004 06:00

Nanofair 2004: Messe für eine Zukunftstechnologie
Marktplatz der Nanotechnologie

Während drei Tagen ist St.Gallen internationaler Marktplatz für die Nano- und Mikrotechnologie. Gestern startete die zweite Nanofair mit mehr als 150 Ausstellern aus dem In- und Ausland.

Von Michael Breu

„Nanotechnologie ist revolutionär!“, findet David Ziltener, Leiter der Messe „Nanofair“. (1) Revolutionär ist sie, weil Nanotech als Querschnittstechnologie die Physik, Chemie und Biologie zu einem Neuen verschmelzt. Revolutionär ist sie aber auch, weil die Technologie der kleinsten Bausteine neue Anwendungen hervorbringt, die vor zehn Jahren nur in der Phantasie einiger Forscher existierten. Dazu gehören zum Beispiel aufrollbare Solarzellen, wie sie Alan J. Heeger von der University of California in Santa Barbara herstellt. „Das Marktpotenzial ist gigantisch“, sagt David Ziltener. Die National Science Foundation rechne allein für das Jahr 2016 mit einem Volumen von 1000 Milliarden US-Dollar.

Zukunftsmusik: Wenn es nach den Forschern geht, werden solche Nanosysteme in einigen Jahren als Roboter eingesetzt, zum Beispiel zur Reinigung von Blutgefässen. Bild: Nanomedicine gross

Kein Wunder will sich die Schweiz davon ein Häppchen abschneiden. „Die Nanotechnologie nimmt für die zukünftige Entwicklung des Wirtschafsstandortes Schweiz einen sehr hohen Stellenwert ein“, betonen Jean-Daniel Gerber, Staatssekretär für Wirtschaft beim seco, und der St.Galler Volkswirtschaftsdirektor, Regierungsrat Josef Keller. Die Ostschweiz hat bereits reagiert: Kürzlich wurde die „Gesellschaft zur Förderung der Nano- und Mikrotechnologie in der Region Bodensee“ gründet, in der Forschungsplätze, Lehranstalten (darunter die Empa) und die Wirtschaft zu einem Nano-Cluster zusammengeschlossen sind. Auch im angrenzenden Ausland kennt man solche Gebilde – zum Beispiel „Bayern Innovativ“ mit Sitz in Nürnberg. Besonders aggressiv bearbeitet Grossbritannien den Nanotech-Markt: Hugh Clare, Direktor des Micro- and Nanotechnology Network, will die Insel auf Nanotech trimmen. Unterstützt wird sein Vorhaben von der britischen Regierung mit 216 Millionen Franken.

Excellence in Nanotechnology: 2003 präsentierten sich ETH und EPFL an einem gemeinsamen Stand. In diesem Jahr sind beide Hochschulen nicht mehr an der Messe vertreten. Bild: NCCR gross


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Eintauchen in die Welt des Millionstel Millimeters: Das Nanokunststück besteht aus 36 Eisenatomen auf einer Kupferoberfläche. Bild: IBM Almaden gross

„Für ein Unternehmen wird die Wahl der geeigneten Partner und damit der massgeschneiderten Technologie zu den wichtigsten Kriterien zählen, die über den Erfolg eines Projekts entscheiden“, ist David Ziltener überzeugt. Die Nanofair bringt beides zusammen: die Technologie stellen Hochschulen und Universitäten vor, die Wirtschaftspartner treffen sich an den „Nano Coating Days“ oder an der Veranstaltung „Nanotechnology for Investors“. Besonders stark vertreten sind in diesem Jahr die Fachhochschulen, während die EPFL und die ETH Zürich nicht an der Messe teilnehmen (im letzten Jahr waren sie noch mit einem gemeinsamen Stand vertreten). Trotzdem macht die ETH an der „Nanofair“ mit – zumindest indirekt: Ulrich W. Suter, Vizepräsident Forschung, Andreas Stemmer, Professor für Nanotechnik, und Marcus Textor, Professor für Werkstoffe, wirken im Scientific Commitee mit, und Ursula E. Spichiger-Keller (2) und Klaus Ensslin (3) referieren an der Nano Conference.


Plattform für Innovation

Die Nanofair 2004 in St.Gallen ist als Messe mit Konferenz und weiteren thematischen Begleitveranstaltungen eine internationale Plattform für Innovation und Markteintritte mit der Nano- und Mikrotechnologie. Sie gliedert sich in die Bereiche Life Sciences, Werkzeuge und Sensoren, Optik und Elektronik, Material und Oberflächen, Dienstleistungen sowie Forschung, Aus- und Weiterbildung. Die Hallen sind bis am 16. September täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Eine Tageskarte kostet 40 Franken, Studenten erhalten eine Ermässigung.




Literaturhinweise:
Über die letztjährige Nanofair berichtete ETH Life am 9. September 2003 unter dem Titel „Beim Kleinsten die Besten“ (www.ethlife.ethz.ch/articles/nanofair.html) und am 9. Januar 2004 unter dem Titel „Aufstrebende Branche“ (www.ethlife.ethz.ch/articles/nanofair_bilanz.html).

Fussnoten:
(1) Nanofair 2004: www.nanofair.ch/
(2) Arbeitsgruppe Ursula Spichiger-Keller: www.chemsens.ethz.ch/. Über die Arbeiten von Ursula Spichiger-Keller berichtete ETH Life am 22. Juni 2004 unter dem Titel „Sensoren für die Analytik“: www.ethlife.ethz.ch/articles/ccs_konferenz.html
(3) Arbeitsgruppe Klaus Ensslin: www.nanophys.ethz.ch/



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