(cm) Manchmal geht es in der Forschung ans Eingemachte beziehungsweise an die Eingeweide. So untersuchten Forscher in einer kürzlich erschienenen Studie, an der auch der ETH-Wissenschaftler Manfred Schedlowski beteiligt war, wie 11 Probanden auf eine schmerzhafte Stimulation im Darm via After reagierten (1). Diesen Stress verglichen sie mit dem, der entsteht bei einer Rede vor Publikum, und dem Ruhezustand.

Für die Studie liessen die Forscher die Probanden vor, während und nach einem Test selber ihre Angst einschätzen und massen zudem den Puls, den Blutdruck, die Stresshormone Cortisol sowie ACTH und verschiedene weisse Blutzellen. Dabei zeigte sich, dass der durch einen Ballon im Darm verursachte Schmerz sowohl vor und während dem Versuch am meisten Angst verursachte. Diese Antizipation des Schmerzes zeigte sich auch beim Cortisol und dem ACTH sowie gewissen weissen Blutzellen. Für den Blutdruck und den Puls ergab sich unter beiden Versuchsbedingungen eine Erhöhung während des Stress’.

Insgesamt zeigte sich, dass nicht nur psychischer Stress, sondern auch ein peinvoller Stimulus in den Eingeweiden zu einer komplexen Antwort mit neurologischen, endokrinologischen und immunologischen Aspekten führt. Da schon die Erwartung eines Schmerzes zu einer massiven Reaktion führt, soll gemäss den Forschern weiter untersucht werden, wie solche Effekte die Schmerzempfindung bei gesunden Personen und Patienten beeinflussen.