|
Rubrik: Surprise |
Print-Version
|
Konzerte des Akademischen Orchesters und von colla voce Die Alternative |
(cm) Freitag, 9. Juni – diesen Termin gilt es sich in der Agenda anzukreuzen: Nein, nicht wegen einiger balltretender Männer, sondern weil an diesem Abend gleich zwei Konzerte mit Bezug zu den Zürcher Hochschulen stattfinden. In der Tonhalle tritt das Akademische Orchester unter der Leitung von Johannes Schlaefli mit einem russischen Programm auf, während in der Semperaula der ETH das Vokalensemble colla voce das Canzioniere von Francesco Petrarca erklingen lässt (1)(2). ETH Life verlost für beide Veranstaltungen Freikarten. Zum hundertsten Geburtstag von Dmitri Schostakowitsch nimmt das Akademische Orchester zwei seiner Werke in sein Programm auf. Als erstes ertönt die Balletsuite „Der Bolzen“, die auf das gleichnamige Ballett zurückgeht. Dieses handelt von Industriesabotage, erhielt aber seinerzeit trotz der Arbeiterthematik und des positiven Schlusses keine positiven Reaktionen der sowjetischen Kritiker. Das Parodistische und satirische Zitate, schnelle Stimmungswechsel und vielfältige Instrumentarium, welche das Stück prägen, entsprachen nicht deren Musikauffassung. Schostakowitschs Cellokonzert Nr. 1 gilt als eine der regimekritischen Kompositionen des russischen Musikers. Beispielsweise kann die Verwendung traditioneller jüdischer Melodik als Kritik am sowjetischen Antisemitismus gehört werden. Das Werk mit dem abrupten Ende wird die Tonhalle-Cellistin Anita Leuzinger auf ihrem Stradivari-Instrument zusammen mit dem Akademischen Orchester interpretieren. Im zweiten Teil des Programms ertönt Modest Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ in der Orchestrierung von Maurice Ravel. Das Klavierwerk schrieb der russische Komponist als Gedenkwerk für seinen verstorbenen Freund, Maler und Architekt Viktor Hartmann, nachdem er nach dessen Tod eine Ausstellung mit dessen Werken besuchte. Die einzelnen atmosphärisch sehr spezifischen Bilder verbindet Mussorgsky mit einzelnen, Promenaden genannten Verbindungsstücken. Lieder für Laura Um das Canzoniere des Schriftstellers Francesco Petrarca (1304-1374) dreht sich das neue Programm des Vokalensembles colla voce. Dieses ist eine Sammlung von 366 Gedichten in italienischer Volkssprache, die der Künstler einer Frau namens Laura widmete. Ob die Figur, die als eine Schönheit aus Fleisch und Blut dargestellt wird, wirklich existiert hat, kann man nicht mit Bestimmtheit sagen. Unabhängig davon, ob Laura wirklich lebte oder nicht, das Canzioniere beeinflusste eine Reihe von Künstlern der Renaissance. Colla voce führt zwölf Madrigale verschiedener Komponisten dieser Epoche auf, wobei die Abfolge der des Canzoniere entspricht. Im Zentrum steht dabei „Ohimè il bel viso“ von Claudio Monteverdi, das den Tod von Laura ankündigt. Ergänzt wird der Gesang mit Rezitationen und einer Tanzchoreographie. Colla voce konnte dabei für die Regie und Rezitation Jürgen Pöppel sowie für die Choreographie und den Tanz Alice Gartenschläger gewinnen. Programm Akademisches Orchester Zürich:
Solistin: Anita Leuzinger, Leitung: Johannes Schlaefli, Freitag 9. Juni 2006, Tonhalle Zürich Programm colla voce:
Regie und Rezitation: Jürgen Pöppel, Choreographie und Tanz: Alice Gartenschläger, colla'voce, das Vokalensemble der Uni und ETH Zürich. Leitung: Lukas C. Reinitzer, Zürich: Freitag, 9. Juni 2006, 20 Uhr, ETH Hauptgebäude, Semperaula G60; Basel, Sonntag, 11. Juni 2006, 19.30 Uhr, Klingentalmuseum, Unterer Rheinweg 26, Basel
|
Wer musikalisch Russen oder Italiener geniessen möchte, der kann bei ETH Life für die Konzerte des Akademischen Orchesters und des Vokalensemble colla voce Freikarten gewinnen. Dafür müssen Interessierte die entsprechenden Fragen bei den folgenden Wettbewerben richtig beantworten. |
|||||||||
Fussnoten:
Sie können zu diesem Artikel ein Feedback schreiben oder die bisherigen lesen. |