(cm) Begegnungen soll das ETH-Jubiläum ermöglichen. Eine ganz spezielle, künstlerische findet statt, und das Resultat davon ist am 16. November unter dem Titel „Ex Temporibus Humanitatis“ in der Kirche St. Peter zu hören. Das Projekt entstand auf Initiative der ETH Big Band und ihres Leiters Christoph Eck hin und führt sein Ensemble mit einem Chor sowie einem Symphonieorchester zusammen (1). Die Musik, die verschiedene Stilrichtungen aufgreift, komponierte Victor Burghardt speziell für den Anlass. Der Text zur und zwischen der Musik stammt auf der Feder des Künstlers Bruno Epple. ETH Life verlost für die Uraufführung von Ex Temporibus Humanitatis 3x2 Freikarten.

Glück mit Komponist und Dichter

Am Anfang sei die Idee gestanden, verschiedene Musikrichtungen und Musiker aus verschiedenen Richtungen zusammenzubringen, erzählt Christoph Eck. Damit sollte die Vielfalt einer Hochschule wie der ETH symbolisiert werden, die im Zusammenspiel der verschiedenen Richtungen wieder zu einer Einheit findet. Mit dieser Vision gelangte er an Victor Burghardt, Komponist, Arrangeur und ehemaliger Lead-Altsaxophonist der DRS Big Band. Dieser hat ungefähr zur gleichen Zeit eine Anfrage vom Staat Ungarn für eine Komposition erhalten, konnte aber zeitlich nur eine Aufgabe übernehmen. Burghardt habe aber zum Glück offene Ohren für die ETH gehabt, so Eck, und sich bereit erklärt, das Werk „Ex Temporibus Humanitatis“, oder mit dem Akronym ETH, zu schreiben. Danach galt es, weitere Musizierende neben der ETH Big Band für das Projekt zu gewinnen und Texte ausfindig zu machen. Nach einer nicht ganz einfachen Suche – die Experimentierfreude an der Hochschule war nicht überall vorhanden - fand Christoph Eck schliesslich Mitglieder der Chöre cantori contenti sowie colla voce und das Orchester Collegium Cantorum als Partner für sein Ensemble. Zudem erklärte sich der Künstler Bruno Epple, der auch als Schriftsteller tätig ist, bereit, einen Text zu verfassen. Eine erste Lektüre begeisterte sowohl Victor Burghardt als auch Christoph Eck, da der Text grundlegende Themen des Lebens und damit verknüpft der Wissenschaft subtil fragend aufgriff.

Hin zur Auflösung

Am Konzert im St. Peter erklingen vor Ex Temporibus Humanitatis noch zwei weitere Werke von Victor Burghardt: Cantica Humana sind drei, etwas an Madrigale erinnernde Lieder zu Texten von Bruno Epple, wohingegen The Praisement aus drei Chorälen im Big Band Sound besteht. Die Programmierung soll einer kontinuierlichen Steigerung der Dynamik dienen, erläutert Eck den Aufbau. In Ex Temporibus Humanitatis selbst erfahre der Zuhörer dann verschiedenste Stimmungslagen, wie man sie auch in der Forschung erlebe, sei es melancholische Dehnungen oder freudige Durchbrüche. Obwohl klassisch notiert, fliessen immer wieder Elemente aus dem Jazz ein, beispielsweise aus dem Bebop, dem Swing oder Latin. Das Ganze kulminiert in einer dramatischen Tutti-Sequenz mit viel Reibung, die sich erst am Schluss auflöst, was auch seine Entsprechung im Text von Bruno Epple findet.

Das spezielle Konzert verspricht mit seinem Titel Ex Temporibus Humanitatis, der als „seit Menschen Gedenken“ übersetzt wird, künstlerisch an alte Grundfragen des Lebens und der Wissenschaft nach dem Woher und dem Wohin zu erinnern. Möglicherweise hört man aber aus Ex Temporibus Humanitatis auch eine Aufforderung heraus: Erinnert euch an Zeiten der Menschlichkeit!

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