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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 12.09.2003 06:00

Bülachhof - Neuer Lebensraum für Studierende offiziell eingeweiht
Freude, Begeisterung, Zufriedenheit

Am Mittwoch, 10.September, war es soweit: Nach knapp 16monatiger Bauzeit hat die Stiftung für Studentisches Wohnen zur Einweihung der zweiten Etappe der Siedlung für Studierende Bülachhof eingeladen. Mit einem Siedlungsfest wurde dieses Ereignis zünftig gefeiert. Was bewegt den Präsidenten des Stiftungsrates, Konrad Osterwalder: "Freude, Begeisterung, Zufriedenheit."

Von Regina Schwendener

Zusammen mit der bereits bestehenden Siedlung "Netzwerk" an der Bülachstrasse und einer zweiten Kinderkrippe wird der Standort Bülachhof zu einem Zentrum für studentisches Wohnen in der Stadt. Dies berge natürlich auch Konfliktstoff für das Zusammenleben mit der Nachbarschaft. Um einen guten Boden für das zukünftige Zusammenleben zu schaffen, wurde die Siedlung deshalb mit einem Volksfest für Nachbarn und Studierenden eingeweiht. Bereits kurz nach dem Mittag herrschte reges Treiben zwischen den Gebäuden. Die Häuser wurden besichtigt, man traf sich im Festzelt, in dem ein Quartett der ETH Big Band den offiziellen Teil des Anlasses begleitete, und die Kinder vergnügten sich in dem extra für sie eingerichteten Spiel- und Plauschbereich, während sich die Erwachsenen über die neuen und alten Kontakte freuten und sich aus den Töpfen und vom Grill des SV-Service verwöhnen liessen.

Jung und Alt traf sich zu einem fröhlichen Siedlungsfest, an dem Gemeinschaft gelebt wurde. gross

Schritt in die richtige Richtung

Unter die illustre Gästeschar mischten sich aber auch auf Einladung von Geschäftsführerin Brigitte von Känel ETH-Präsident Olaf Kübler, Stadtpräsident Elmar Ledergerber, die Rektoren Hans Weder und Konrad Osterwalder sowie der Präsident der WoKo (Studentische Wohngenossenschaft Zürich), Meinrad Stöckli, welche die Anlage offiziell einweihten.

Für ETH-Rektor Konrad Osterwalder, Präsident des Stiftungsrates, ist dieses Einweihungsfest sogar ein Meilenstein in der Geschichte der Stiftung, wie er in seiner Ansprache ausführte. Er könne sich kurz fassen und mit drei Worten sagen, was ihn bewege: "Freude, Begeisterung und Zufriedenheit." Und er bemerkte weiter: "Die Bereitschaft des Stiftungsrates, den speziellen Weg 'Jungarchitekt baut für Studierende' zu gehen, hat sich gelohnt." Er sei überzeugt, das beste Projekt realisiert zu haben und gratulierte allen Beteiligten.

Osterwalder freut sich: "Mehr günstigen Wohnraum für Studierende zu schaffen ist unser Stiftungszweck. Mit dem Bau des Bülachhofs ist ein weiterer grosser Schritt in die richtige Richtung gemacht worden." Der Stiftungsrat habe zudem entschieden, auf dem verbleibenden Raum eine Kinderkrippe zu erstellen, die im Februar 2004 bezugsbereit sein soll. Das nun vorliegende Ergebnis könne man deshalb als ein abgerundetes Siedlungskonzept mit einem attraktiven Angebot für eine gemischte Bewohnerschaft bezeichnen. Er gratulierte allen am Bau Beteiligten, Unternehmern wie Planern, aber allen voran Architekt Marc Langenegger und der Geschäftsführerin der Stiftung, Brigitte von Känel, für ihr "diskretes Führen mit klarem Blick" im Hintergrund.

Schon am Mittag hatte sich das Festzelt mit "Offiziellen", Studierenden, ETH- und Uni-Angehörigen und mit Quartierbewohnern gefüllt, um die Einweihung der neuen Häuser zu feiern. gross


Die Stiftung Studentisches Wohnen

Die Stiftung wurde 1987 gemeinsam von der ETH Zürich (Eidgenossenschaft), der Universität Zürich (Kanton Zürich), der Stadt Zürich und der Studentischen Wohngenossenschaft (Woko) gegründet mit dem Ziel preisgünstigen Wohnraum für Studierende zu schaffen. Zurzeit besitzt die Stiftung 9 Liegenschaften mit insgesamt 727 Zimmern. Innert zwei Jahren hat sich ihr Angebot dank des Erwerbs des Objektes an der Elsastrasse, dem Kauf und Ausbau der Liegenschaft an der Gsteigstrasse und mit dem Neubau des Bülachhofs von 453 Zimmer um 60 Prozent auf den heutigen Stand von 727 Zimmer erhöht. Kostengünstigen Wohnraum für Studierende zu erstellen ist nur möglich, wenn der Fremdkapitalanteil einer Stiftung klein gehalten werden kann oder zinslose Darlehen zur Verfügung gestellt werden. Weitere Mittel sollten von Institutionen oder über Legate in die Stiftung eingebracht werden. Der Bülachhof wurde mit folgende Beiträgen finanziert: ETH Zürich 3,6 Mio. Franken, Universität Zürich (Fonds für gemeinnützige Zwecke) 1,5 Mio., Woko 1,3 Mio, Stadt Zürich 600'000 Franken und rund 30'000 von studentischen Institutionen wie dem VSETH und den Alumni. Das Land wird von der Liegenschaftenverwaltung des Kantons Zürich zu günstigen Konditionen im Baurecht zur Verfügung gestellt. neuen Gebäuden entstand so ein Platz, der zum Treffen und Verweilen einlädt. Die beiden Siedlungen zusammen werden damit zu einer Einheit und gleichzeitig zu einer Institution innerhalb des Quartiers, baulich abgesetzt, aber nach aussen offen und auf Dialog ausgelegt.




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Sie folgten der Einladung zur offiziellen Einweihung des "Bülachhofs" gern: (v.l.) Uni-Rektor Hans Weder, ETH-Präsident Olaf Kübler, Stadtpräsident Elmar Ledergerber und ETH-Rektor Konrad Osterwalder gross

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Des Lobes voll

Stiftungsratsvizepräsident, Uni-Rektor Hans Weder, war ebenfalls voll des Lobes. Er überbrachte zudem die Grüsse der Kantonsregierung. Er persönlich hoffe, dass das attraktive, neue Angebot entsprechend genutzt werde, dass diese neuen "Denkzellen" das Wohlbefinden der Studierenden fördern und deren Leistungsfähigkeit beflügeln. VSETH-Präsident Georg Wilckens dankte im Namen der Studierenden. Er freut sich, dass durch die Studierenden aus aller Herren Länder in die neuen Räume auch eine neue akademische Kultur einziehen wird bemerkt: "Wohnraum ist für uns Studierende ein wichtiger Faktor, sich an einem Ort wohl zu fühlen." Er hoffe zudem, dass die vielen Ausländer, die an der ETH ihr Studium vollendeten - manchmal mit finanzieller Unterstützung durch den VSETH - den hier herrschenden Geist, mit nach Hause nehmen und in ihre Länder hineintragen würden.

Stadtpräsident Elmar Ledergerber erinnerte an die 40'000 Studierenden, welche die Hochschulen in Zürich besuchten. 90 Prozent würden immer noch das äusserst bequeme "Hotel Mama" als Unterkunft bevorzugen, die verbleibenden zehn Prozent wären jedoch auf der Suche nach den eigenen, unabhängigen vier Wänden. Und Ledergerber kam bei seinen Ausführungen neben auch auf die Vision eines Campus Hönggerberg zu sprechen: "Die Stadt wird hierzu mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln ihre Unterstützung anbieten."

52 Prozent der Bewohner sind Studierende der ETH, 45 der Uni und der Rest Fachhochschüler. Von all diesen kommen 30 Prozent aus dem Ausland und 85 Prozent der Schweizer Studierenden aus den kantonen, so Woko-Präsident Meinrad Stöckli. "Die Kombination 'junger Architekt - alteingesessene Generalunternehmung' war für uns – und ich hoffe auch für Marc Langenegger oder für alle Beteiligten eine ausgesprochen positive Erfahrung von der auch wir viel profitiert haben. Gemeinsam haben wir gezeigt, dass ein architektonisch hervorragendes Projekt ohne Einbussen oder Abstriche durchaus von einer kosten-, termin- und qualitätsbewussten Generalunternehmung realisiert werden kann", so Peter Facetti, Mitglied der Geschäftsleitung Allreal Generalunternehmung AG.

Der offene Laubengang mit den großen Fensterfronten der Gemeinschaftsräume und die murale Zimmerschicht charakterisieren die Baukörper. gross

222 Zimmer für Studierende

Am 30. Mai letzten Jahres führten die Rektoren von ETH und Uni Zürich, Konrad Osterwalder und Hans Weder, den Spatenstich für den «Bülachhof» in der Nähe des Berninaplatzes durch (1). Bereits am 30. Januar 2003 konnte die Aufrichte gefeiert werden (2). Die Woko (3) begann im Mai mit der Vermietung und hat inzwischen alle Zimmer vermietet.

Gebaut wurde im Baurecht auf dem Grundstück des Kantons. Die Gebäudekosten inklusive Ausstattung belaufen sich auf 21'000'000 Franken, die Gesamtkosten auf 23'000 000 Franken. Die subventionierten Mietzinse betragen im Schnitt 485 Franken pro Monat. Darin enthalten sind sämtliche Nebenkosten.

Die Siedlung Bülachhof wurde energiesparend gebaut und erfüllt den Minergie-Standard. Für den Bau wurde auf solide und umweltfreundliche Materialien geachtet. Der Bülachhof beherbergt 222 Zimmer für Studierende in Vier- und Zweizimmer-Wohnungen in drei Häusern. Für die Behinderten steht ein Lift zur Verfügung. Zudem wurde beim Partyraum im Keller ein Behinderten-WC eingebaut. Die Vierzimmer-Wohnungen sind möbliert und mit Küchenausrüstung versehen. Die Zweizimmerwohnungen sind unmöbliert und müssen als Ganzes gemietet werden. Alle Wohnungen verfügen über einen Aufenthaltsraum; für jeweils zwei Bewohner steht eine gemeinsame Nasszelle zur Verfügung. In allen Zimmern gibt es einen Telefon- und Satelliten-Fernsehanschluss. Ebenso ist die Internetverbindung zu den Servern von ETH und Universität gewährleistet.



Fussnoten:
(1) www.ethlife.ethz.ch/articles/Blachhof.html
(2) www.ethlife.ethz.ch/articles/aufrichteblchhof.html
(3) www.woko.ch



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