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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 31.05.2001 06:00

Neue Leitung im Bistro Hönggerberg
"Sich zu lösen ist nicht so einfach"

Es gibt wohl kaum jemanden am Hönggerberg, der ihn nicht kennt. Pascal Halder eröffnete vor eineinhalb Jahren das Bistro auf dem Campus Hönggerberg und brachte Licht in die Einöde der Hochschulperipherie. Nun hat er sein Amt an Nadine Mahler weitergegeben, die sich einer weiteren Welle neuer Gäste durch den kommenden Umzug der Chemie auf den Hönggerberg ausgesetzt sieht.

Von Christian Kruse

"Ich habe schon immer davon geträumt, ein eigenes Café zu führen", erzählt Pascal Halder zurückblickend. Als er am 10. Januar 2000 das von vielen lang ersehnte Bistro eröffnete, stürzte er sich nahezu in Abenteuer, ohne Führungserfahrung den sozialen Treffpunkt am Hönggerberg zu managen.

pascal halder
Manager des Aufbaus: Pascal Halder.

"Als ich noch als Student im "bQm" gearbeitet habe, lernte ich den Betriebsgruppenleiter des SV-Service der ETH kennen. Er hat mir von den Plänen erzählt, am Hönggerberg ein modernes Café mit Ladengeschäft zu eröffnen." Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, diese Aufgabe zu übernehmen, habe er sofort ja gesagt. Erfahrungen im Gastgewerbe hatte der Zürcher aus Niederwenigen schon ausreichend gesammelt. So servierte Halder in einigen Cafés und Restaurants und arbeitete sogar einmal im Orientexpress. Der Zeitpunkt war optimal. Motiviert durch die Aussicht, mit 24 Jahren einen Betrieb zu führen und dies nachher als Referenz vorzuweisen, machte sich der diplomierte Neurobiologe unmittelbar nach Beendigung seines Studiums im November 1999 ans Werk.

Kilometer hinter der Theke absolviert

"Die ersten drei Monate waren sehr hart. Keinen einzigen Tag konnte ich freimachen." Kein Wunder, denn die fünf Festangestellten und zahlreichen studentischen Aushilfen mussten als Team zusammengeführt, das Angebot und seine Präsentation entwickelt sowie zahllose Probleme gelöst werden. Und als sei das noch nicht genug, machte Pascal Halder das fast Unmögliche möglich und brachte das Café bereits nach zwei Monaten Betriebsdauer durch die ISO 9001 Qualitätszertifizierung. Seitdem arbeitete der ETH-Absolvent 60 - 70 Stunden in der Woche, sein Privatleben beschränkte sich auf ein Minimum. Mit Erfolg! Das Bistro schlug bei den nicht gerade verwöhnten Hönggerbergianern ein wie eine Bombe. Zu den Stosszeiten gelangt das Bistro an die Grenzen seiner Kapazitäten. "Wir legen dann hinter der Theke Kilometer zurück." Die Gäste gönnen der Kaffeemaschine dann keine Pause, die in einem Jahr ihr heisses Wasser durch 1,5 Tonnen Kaffee quetschen musste. Mit 1,5 Millionen Umsatz stimmt auch die Kasse.


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nadine mahler
Neue Chefin im alten Team: Nadine Mahler (Mitte).

Nach nunmehr eineinhalb Jahren Engagement ist Pascal Halder an seinem persönlich gesetzten, zeitlichen Limit angelangt. Er zieht sich zurück, um sich Gedanken um seine berufliche Zukunft zu machen und die wiedergewonnene Zeit zu geniessen. Ob er sich vorstellen könne, wieder im Bereich der Neurobiologie tätig zu werden? - "Ursprünglich wollte ich doktorieren, denn das ist in der Forschung zwingend notwendig. Vielleicht werde ich ein paar Bewerbungen schreiben, mit dieser Referenz und Erfahrung ist man wahrscheinlich an verschiedenen Stellen gefragter als nur mit einem Diplom. Aber ich freue mich jetzt, da mir alles offensteht und ich keinen Druck spüre."

Doch sein Weggang fiel ihm gar nicht so leicht. Viele neue Freundschaften konnte er mit seinen Gästen schliessen, so dass der intensive Kontakt ihm fehlen wird. Auch das Kreative und die tägliche Herausforderung, flexibel auf Probleme reagieren zu müssen, wird er vermissen. "Ich sehe mich hier überall, sich zu lösen ist gar nicht so einfach...."

Wachablösung

Den Druck hat dafür Nadine Mahler im Bistro übernommen. Die neue Lenkerin des Gastro-Zugpferdes am Hönggerberg sieht fordernden Zeiten entgegen. Mit dem Umzug der Chemie in den urbanen Glaspalast erwartet sie trotz neuer Mensa und Cafeteria eine weitere Welle des Ansturms auf das In-Café. Trotzdem freut sich die gelernte Betriebsassistentin des SV-Service auf die neuen Leute, denn das bringe wieder eine neue "Mentalität" in die Heterogenität der BesucherInnen - und das fördere schliesslich diesen Kommunikationsort.

Zwar stellen sich Stammgäste die Frage, wo zusätzliche Konsumenten in Zukunft noch stehen, beziehungsweise sitzen sollen. Schon heute rangiert das Café in Spitzenzeiten an der Leistungsgrenze. Aber mit ständigen Angebotsaktualisierungen, Musik und verschiedenen Aktionen möchte Nadine Mahler die Attraktivität weiterhin gewährleisten. Die steigende Nachfrage bei den StudentInnen und MitarbeiterInnen am Hönggerberg weist jedenfalls in eine äusserst positive Zukunft.


'Bedienung bitte!'

Das Bistro am Hönggerberg sucht noch dringend Unterstützung im MitarbeiterInnenteam. Gesucht werden Leute, die Lust haben ein bis zwei Mal pro Woche in der Zeit von 16.00 Uhr bis 22.30 Uhr auszuhelfen. Wer Interesse hat, der kann sich telefonisch bei Nadine Mahler unter 01/633 7251 oder direkt im Café melden.






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